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Greenpeace-Studie belegt: Chemie ist außer Kontrolle
Bundeskanzler Schröder muss Verbraucher vor Chemiegiften schützen

Hamburg (ots)

Die Selbstkontrolle der Chemieindustrie und das
existierende EU-Chemierecht versagen beim Schutz der Menschen. Das
ist das Ergebnis der Studie "Chemie außer Kontrolle", die Greenpeace
heute zur Jahresversammlung des Verbandes der Europäischen
Chemieindustrie CEFIC in Hamburg präsentiert, bei der auch
Bundeskanzler Gerhard Schröder und EU-Industriekommissar Erkki
Liikanen zu Gast sind. Vor dem Tagungsort im Hotel "Vier
Jahreszeiten" demonstrieren Greenpeace-Aktivisten mit einem zwei
Meter hohen Reagenzglas. Darin droht ein Mensch in giftigen
Chemikalien zu ertrinken. Auf einem Banner steht: "Chemieindustrie
und Schröder: Zu viel Gift für Verbraucher."
"Schröder und Liikanen torpedieren im Interesse der Chemielobby
immer wieder die Pläne für eine neue wirksame Chemikalienpolitik in
Europa", sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. "Schröder
und Liikanen müssen endlich die Verbraucher vor den Giftstoffen
schützen und nicht die Chemiegifte vor wirksamen Gesetzen." Die Gifte
finden sich mittlerweile sogar in der Muttermilch oder in abgelegenen
Alpenregionen wieder. Greenpeace fordert eine rasche Generalreform
des EU-Chemierechtes. Gefährliche Chemikalien sollen nur noch in
Ausnahmefällen zugelassen und Stoffe, die nicht ausreichend
untersucht sind, dürfen nicht mehr vermarktet werden.
Greenpeace wählte für die Studie typische Industriechemikalien aus
wie Weichmacher aus PVC-Böden, bromierte Flammschutzmittel aus
Computern, Moschusverbindungen aus Duftstoffen, Nonylphenol aus
Reinigern und Pestizide. Produziert werden sie von den führenden
europäischen Chemieunternehmen wie Bayer, BP, Elf Atochem, Aventis,
BASF und Dow in großen Mengen. Die Studie belegt, dass die
gefährlichen Chemikalien massiv die Umwelt belasten und in direkten
Kontakt mit dem Verbraucher kommen. Unter anderem zeigt die
Untersuchung:
- Alle zehn untersuchte Chemikalien sind aufgrund ihrer
     Eigenschaften besonders gefährlich für Umwelt und Verbraucher.
   - Sieben der zehn Chemikalien werden in alltäglichen
     Konsumprodukten eingesetzt und können so über Haut, Lunge oder 
     die Nahrung von Verbrauchern aufgenommen werden. 
   - Alle untersuchten Chemikalien reichern sich auch in der
     Nahrungskette an. Mindestens sechs wurden sogar als Rückstände 
     in der menschlichen Muttermilch nachgewiesen.
   - Alle zehn untersuchten Chemikalien sind nur mangelhaft auf ihre
     Giftwirkungen untersucht.
   - Bei fünf der zehn Chemikalien sind die Abbauprodukte noch
     giftiger als die Ausgangsstoffe.
   - Keine der untersuchten Chemikalien unterliegt ausreichenden
     gesetzlichen Einschränkungen bei der Produktion oder 
     Vermarktung.
Die zehn untersuchten Fälle stehen exemplarisch für mehrere
Tausend gefährlicher und kaum untersuchter Chemikalien, denen die
EU-Bürger ausgesetzt sind.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel.
0171-6035 530, und Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778.
Bilder der Aktion erhalten Sie unter 040-30618 377. Die Studie
"Chemie außer Kontrolle" bekommen Sie bei der Greenpeace-Pressestelle
unter 040-30618-340 oder im Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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