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Greenpeace e.V.

Greenpeace meldet Patent auf die Currywurst an
Protestwoche gegen Gen-Patente startet

Hamburg/Berlin (ots)

Zum ersten Mal in der Geschichte der
Umweltorganisation meldet Greenpeace heute ein Patent am Europäischen
Patentamt an. Unter dem Titel "Richtig leckere Currywurst" wird ein
technisches Verfahren zur Herstellung von Currywürsten beschrieben
und ein Patent auf alle Würste mit Sauce beansprucht. Unter dem Motto
"Alles ist möglich: Greenpeace-Patent auf Currywurst" errichten
Aktivisten vor der Niederlassung des Europäischen Patentamtes in
Berlin einen Wurstbude und verteilen Kostproben an die Passanten. Der
Patentantrag wurde unter besonderer Berücksichtigung der Praxis des
Europäischen Patentamtes im Bereich der Gen-Patente formuliert. Das
Patent, das von einem Anwalt überprüft wurde, könnte - im Falle der
Erteilung - weitreichende Folgen für alle Hersteller und Verkäufer
von Currywürsten haben, da Greenpeace jede wirtschaftliche Verwertung
der Würste kontrollieren und sogar blockieren könnte.
"Unser Patentantrag zeigt, was passiert, wenn im Patentgesetz
nicht mehr zwischen Entdeckung und Erfindung unterschieden wird. Mit
demselben Recht, mit dem Firmen Patente auf Gene beanspruchen, die
sie lediglich entdeckt haben, wollen wir uns jetzt die Rechte an der
Currywurst sichern. Falls der Bundestag wie geplant Ende der Woche
die Gen-Patentrichtlinie der EU umsetzt, hat auch unser Patent die
besten Chancen, erteilt zu werden," sagt Christoph Then,
Patentexperte von Greenpeace, in Berlin.
Greenpeace stützt seinen Antrag auf eine genaue Beschreibung der
korrekten Zubereitung, wie etwa der experimentellen Bestimmung der
richtigen Saucentemperatur. Zudem wurde erstmals bewiesen, das
Currywürste auch eine medizinische Verwendung als Stimmungsaufheller
finden können.
Im Patent wird auch auf andere Fälle verwiesen, die zeigen, dass
ähnliche Patente bereits erteilt wurden. So wurde im Jahr 2000 ein
Patent auf Mais mit einer bestimmten Ölqualität erteilt, der seit
Jahrhunderten in Lateinamerika angebaut wird. 2001 wurde ein Patent
auf das Gen für Brustkrebs erteilt, obwohl vorher bekannt war, wo das
Gen zu suchen ist und welche Funktion es hat. Im Jahr 2002 wurde ein
Patent auf den Anbau bestimmter Pflanzen erteilt, das sogar das Feld
umfasst. Die Patente waren vom Europäischen Patentamt unter Verweis
auf die Gen-Patentrichtlinie der EU erteilt worden, die Ende der
Woche auch vom deutschen Bundestag umgesetzt werden soll.
Mit seiner Patentanmeldung startet Greenpeace eine Protestwoche
gegen Gen-Patente in Berlin. Schon seit gestern ist ein Greenpeace
Schiff aus Hamburg nach Berlin unterwegs, wo es voraussichtlich am
Donnerstag zur geplanten Abstimmung im Bundestag eintreffen wird.
Christoph Then: "Der Bundestag muss die Umsetzung der EU-Richtlinie
stoppen und mit anderen EU-Ländern einen Vorstoß starten, damit Gene,
Pflanzen und Tiere nicht zur Erfindung der Gen-Industrie erklärt
werden." Auch beim Welternährungsgipfel in Rom finden heute
Greenpeace Proteste gegen Patente statt, in diesem Fall auf Saatgut.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel.:
0171-87 80 832 oder Pressesprecherin Svenja Koch 0171-87 80 828 oder
Imke Ide, 040- 30618-389. Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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