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Geplanter Erdgipfel von Johannesburg droht zu scheitern! Greenpeace: Umweltminister müssen letzte Vorbereitungskonferenz in Bali in Gang bringen

Hamburg/Bali (ots)

"Wenn man hier in Bali nicht sofort in Gang
kommt, ist ein Scheitern des langersehnten Erdgipfels von
Johannesburg vorprogrammiert." Mit diesen Worten kommentierte heute
Greenpeace Sprecher Andreas Bernstorff die Halbzeitbilanz der letzten
Vorbereitungskonferenz des im August stattfindenden Erdgipfels. Die
sogenannte PrepCom4 Sitzung, zu der nach Ablauf der ersten Woche die
Umweltminister aus über 100 Staaten anreisen werden, ist das
entscheidende Treffen im Vorfeld der Ende August in Johannesburg
stattfindenden Rio-Nachfolgekonferenz. Der Greenpeace-Delegierte in
Bali warnte zudem davor, dass man sich dem Ziel, in Bali einen
gemeinsamen Aktionsplan für den Erdgipfel zu verabschieden,
möglicherweise keinen Zentimeter nähern wird.
Die 2000 Delegierten der Beamtenebene aus 140 Ländern haben sich
demnach in keinem wichtigen Punkt zur Armutsbekämpfung, Förderung der
Neuen Energien oder der Unternehmensverantwortung für Umweltschäden
einigen können. Die USA, Kanada und Australien bekämpfen jedwede
internationale Regelung. Sie bieten stattdessen zweiseitige
Partnerschaften an, bei der die Regierung auf freiwillige
Selbstverpflichtung der Industrie setzt. "Freiwillige
Selbstverpflichtung ist ein Widerspruch in sich. Die großen Konzerne,
allen voran der Ölmulti Esso investiert keinen Cent für Umwelt und
Klimaschutz, wenn man ihn nicht dazu zwingt. Einen Gipfel der
Lippenbekenntnisse wie in Rio können wir uns nicht mehr leisten,"
sagt Bernstorff.
Greenpeace setzt nun die Hoffnung vor allem auf die Vertreter der
Europäischen Union. "Die G77 und die EU müssen zusammen die
US-Blockade brechen, sonst wird Johannesburg zum Rio minus 10",
erklärt Bernstorff mit Blick auf den auch "Rio plus zehn" genannten
Erdgipfel in Johannesburg. "Allerdings muss dabei in einem der
wichtigsten Punkte der Konferenz die EU auf Südländer wie Indien,
Argentinien, Brasilien und Iran zugehen." Diese Länder fordern zu
Recht ein internationales Umwelthaftungsregime für Unternehmen. So
sind die Opfer des Chemieunglücks von Bhopal im Jahr 1984 bis heute
nicht entschädigt worden, Ungarns Klage gegen eine australische
Minenfirma, die vor zwei Jahren ein riesiges Fischsterben im Lande
verursachte, wurde gerichtlich abgewiesen. "Man kann nicht die
Geschicke der Welt in die Hände von ein paar weltweit operierenden
Großunternehmen legen und sie bei von ihnen verursachten
Unfallschäden und Umweltfolgen einfach laufen lassen."
Am vergangenen Freitag haben die Umweltverbände BUND, WWF und
Greenpeace in einem gemeinsamen Brief an Umwelt-Minister Trittin
appelliert, in Bali das Ruder herum zu reißen. Die Verbände zeigten
sich darin besorgt, dass die Regierungen weiterhin die Globalisierung
der Unternehmen vor die Interessen der Menschen und des Planeten
stellen und warfen ihnen vor, in einer wirtschaftlichen
Globalisierung bislang keine sozialen und ökologischen Grenzen
gezogen zu haben. Seit der ersten internationalen Umweltkonferenz
1992 in Rio sind weltweit die klimaschädlichen Emissionen nicht etwa
zurückgegangen, sondern um acht Prozent gestiegen. Alle zwei Sekunden
wird ein Urwaldgebiet von der Größe eines Fußballfeldes vernichtet.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Greenpeace-Sprecher Andreas Bernstorff in Bali unter Tel: 0171 87 80
838 (Zeitdifferenz +6 Stunden) oder Pressesprecher Stefan Schurig in
Hamburg, Tel: 040-30618 342.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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