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Nur Hering und Makrele dürfen noch auf den Tisch / Greenpeace-Einkaufsratgeber belegt katastrophale Situation der Fischbestände.

Hamburg (ots)

Angesichts der dramatischen Überfischung der Meere
ist zur Zeit bei Seefischen nur der Kauf von Heringen und Makrelen
akzeptabel. Das ist das erschreckende Fazit eines von Greenpeace
herausgegebenen Einkaufsratgebers. Die Liste  "Fisch & Facts"
informiert über die aktuellen Bestände der 35 wichtigsten
Speisefische und Meeresfrüchte aus aller Welt sowie über
zerstörerische Fang- oder Zuchtmethoden. Neben Hering und Makrele
sind noch der Verzehr von Karpfen und Tieren aus Bio-Aquakulturen
unproblematisch.
Bei den meisten Fischarten ist die Situation ökologisch "kritisch"
bis "katastrophal". Vor allem die Befischung der beliebten Arten mit
magerem Fleisch wie Alaska-Pollack, aus dem z.B. Fischstäbchen
hergestellt werden, zerstört das Ökosystem bestimmter Meeresregionen.
In Europas Meeren werden besonders die wertvollen so genannten
Grundfische wie Kabeljau, Seehecht, Schellfisch, Scholle und Seezunge
viel zu oft aus dem Wasser gezogen. Zwar können auch Heringe und
Makrelen überfischt werden, aber im Vergleich schneiden diese Arten
im Moment als "akzeptabel" ab. Ostsee-Heringe sind allerdings mit
Schadstoffen belastet.
Auch Fisch aus der Zucht, sogenannten Aquakulturen, ist oft keine
Alternative, weil etwa für das Futter für Lachse und Forellen die
Meere ebenso rücksichtslos geplündert werden. Fisch aus
Bio-Aquakulturen ist zu empfehlen, aber erst selten im Handel. Die
Betriebe richten sich nach strengen Auflagen (z.B. durch Naturland)
und werden regelmäßig auf ihre nachhaltige Bewirtschaftung überprüft.
Die Zucht von Karpfen ist ebenfalls relativ unbedenklich.
Der Fisch-Einkaufsratgeber liegt dem neuen "Greenpeace-Magazin"
bei, das Ende der Woche erscheint. Die Tabelle soll regelmäßig
überarbeitet werden. Sie stützt sich auf aktuelle Angaben u.a. der
Bundesforschungsanstalt für Fischerei und der
Welternährungsorganisation FAO.
"Wir haben hier die Quittung für die verfehlte Fischerei-Politik
der letzten Jahrzehnte. Die Plünderung der Meere wird nicht gestoppt,
die EU versagt", sagt  Thomas Henningsen, Greenpeace-Meeresexperte.
Die EU-Kommission und das deutsche Verbraucherministerium drängen
zwar inzwischen auf eine nachhaltige Fischerei und stehen damit im
Einklang mit den Greenpeace-Forderungen. Dazu gehören etwa die
Verkleinerung der Fangflotten, die Einrichtung von Schutzgebieten und
die Verringerung der Beifänge. Unter Beifang versteht man die
unerwünschten Tiere im Netz, die tot oder halbtot wieder über Bord
geworfen werden.
Aber nach Meinung von Greenpeace konnten sich die EU-Kommission
und die deutsche Delegation  gegenüber dem Fischereirat der EU nicht
durchsetzen. Der setzte für 2002 Fangmengen fest, die zum weiteren
Niedergang der europäischen Fischerei führen werden. Greenpeace
kritisiert zudem, dass die EU das Problem der Überfischung der
eigenen Meere nicht löst, sondern verschleppt. Neue Fischereiabkommen
sollen europäischen Fischern den Zugang in die Gewässer auch von
Entwicklungsländern sichern. Dort sind die Kontrollen meist noch
schlechter als in Europa.
Achtung Redaktionen: 
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Astrid Haas unter 
Tel.: 040- 30618-332 oder 
Dr. Thomas Henningsen unter 
Tel.: 0171-8780-833, 
Pressesprecherin Svenja Koch erreichen Sie unter 0171-8780-828.
Den Einkaufsführer können Sie kostenlos unter 040- 30618- 334
bestellen. Internet-Info: www.greenpeace-magazin.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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