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Gentechnik-Lobby bauscht Anbaustatistik auf
Greenpeace: Gen-Pflanzen in Europa auf dem Rückzug

Hamburg (ots)

Greenpeace beanstandet den heute von der
Gentechnik-Organisation ISAAA vorgelegten Jahresbericht 2009 zum 
Anbau der Agro-Gentechnik als irreführend. Nach Angaben des 
International Service for the Acquisition of Agri-biotech Application
(ISAAA) dehnte sich die Grüne Gentechnik im Jahr 2009 weltweit aus. 
Nach Einschätzung von Greenpeace stagnieren jedoch Entwicklung und 
Anbau von Gen-Pflanzen seit ihrer Einführung vor 14 Jahren. Die 
Anbaufläche für Gen-Mais in der Europäischen Union ist im vergangenen
Jahr sogar um rund 10 Prozent zurückgegangen. Die ISAAA wird unter 
anderen von den Agrar-Konzernen Bayer, Monsanto, Syngenta, Pioneer 
und Dupont finanziert.
"In jedem Jahresbericht behauptet die ISAAA, Gen-Pflanzen würden 
weltweit boomen", sagt Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter von 
Greenpeace. "Doch trotz massivster Bemühungen der 
Gentechnik-Industrie sind weltweit über 90 Prozent der Ackerflächen 
gentechnikfrei, 99 Prozent aller Bauern arbeiten ohne Gentechnik. Von
einer florierenden Grünen Gentechnik kann nicht die Rede sein."
85 Prozent der Gen-Pflanzen werden in nur vier Ländern angebaut
Die meisten Gen-Äcker liegen in nur vier Ländern, den USA, 
Argentinien, Brasilien und Kanada. Lediglich in Brasilien gibt es 
einen nennenswerten Zuwachs an Gen-Pflanzen. Nach jüngsten Zahlen des
EU-Parlamentes haben europäische Landwirte im Jahr 2009 11 Prozent 
weniger Gen-Pflanzen angebaut als im Vorjahr. Deutschland und 
Luxemburg hatten 2009 den Gen-Mais-Anbau wegen ökologischer Risiken 
verboten.
In Spanien, Tschechien, der Slowakei und Rumänien ist der Anbau 
auf dem Rückzug, da höhere Saatgut-Preise, ein unsicherer Absatz der 
Ernte und Probleme bei der Trennung von konventionellen Pflanzen und 
Gen-Pflanzen den Anbau unattraktiv machen. Auch in Ländern außerhalb 
Europas werden Anbauverbote ausgesprochen. In Indien wurde gerade 
erst der Anbau von genmanipulierten Auberginen gestoppt.
Agro-Gentechnik bringt keine Vorteile für den Verbraucher
"Im Gegensatz zu den Behauptungen der Industrie scheitert der 
Anbau von Gen-Pflanzen in immer mehr Ländern", sagt Hofstetter. "Es 
sind fast ausschließlich von den Agrarkonzernen geköderte 
Großbetriebe, die Gen-Pflanzen für ihre Monokulturen bevorzugen. 
Umweltrisiken werden bei diesen Deals billigend in Kauf genommen."
Im Widerspruch zum Jahresbericht des ISAAA steht auch, dass 
Landwirte bis heute keine höheren Erträge mit Gen-Pflanzen erzielen 
können. Untersuchungen zeigen stattdessen, dass Anwender immer 
stärkere Pestizide auf Gen-Äckern einsetzen. Auch  Vorteile für 
Verbraucher sind bis heute nicht sichtbar. Der globale Anbau und 
Vertrieb von Gen-Pflanzen beeinflusst zunehmend eine gentechnikfreie 
Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung. So wurden 2009 in 
Deutschland Brötchen, Müsli und Backmischungen durch illegal aus 
Kanada importierte Gen-Leinsaaten kontaminiert.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel. 
0171-870 6645 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 
6647. Internet: www.greenpeace.de/stoppt-gentechnik.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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