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Politik für Menschen statt Vorfahrt für Konzerne
Greenpeace veröffentlicht Forderungen an Koalitionsverhandlungen

Berlin (ots)

Zum morgigen Auftakt der Koalitionsverhandlungen
zwischen CDU/CSU und FDP fordert Greenpeace beide Parteien auf, die 
Erfolge der deutschen Umweltpolitik nicht zu gefährden und ihr einen 
höheren Stellenwert als bisher einzuräumen. Insbesondere soll am 
Atomausstieg festgehalten werden. In ihrem heute veröffentlichten 
Forderungspapier verlangt die Umweltorganisation außerdem ein 
"Notpaket Klimaschutz", um die deutschen Treibhausgase stärker als 
bisher geplant zu reduzieren. Außerdem muss sich die künftige 
Regierung vor der im Dezember beginnenden Weltklimakonferenz in 
Kopenhagen bereiterklären, Entwicklungsländern bis 2020 sieben 
Milliarden Euro jährlich für Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. 
Damit soll der Ausstoß von Klimagasen und Maßnahmen gegen die 
verheerenden Folgen des Klimawandels finanziert werden, die sich 
diese Länder sonst nicht leisten können.
"Atomkraft werke sind die gefährlichste Art der Energieerzeugung. 
Die Entsorgung ihres zehntausende Jahre strahlenden Mülls ist 
ungelöst, sie erhöhen das Risiko von Terroranschlägen, und sie 
behindern den Ausbau der Erneuerbaren Energien, da sie benötigtes 
Kapital binden", sagt Roland Hipp, Kampagnen-Geschäftsführer von 
Greenpeace Deutschland. "Mit einer Laufzeitverlängerung bremsen 
Kanzlerin Merkel und Herr Westerwelle den Innovations- und 
Investitionsschub dieser sauberen Energien und gefährden 
Hunderttausende mögliche Arbeitsplätze. Damit bedienen sie die 
Geldgier der Stromkonzerne und missachten Sicherheit und Zukunft der 
Menschen!" 60 Prozent der Deutschen sprechen sich gegen längere 
Laufzeiten von Atomkraftwerken aus, wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag
von Greenpeace Mitte September ergab.
Angesicht neuester Erkenntnisse der Klimaforschung reicht das 
deutsche Klimaschutzprogramm bei weitem nicht aus. Greenpeace fordert
deshalb ein "Notpaket Klimaschutz" nach dem von Greenpeace 
vorgelegten "Plan B". Dazu gehört unter anderem ein Baustop für 
Kohlekraftwerke, der massive Ausbau von Strom und Wärme aus 
Erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und höhere 
CO2-Grenzwerte für Autos. So könnte Deutschland 45 Prozent 
Treibhausgase bis 2020 und 95 Prozent bis 2050 einsparen. Damit würde
zudem die Sicherheit der deutschen Energieversorgung erhöht und der 
Exportschlager Erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden.
"Es kann nicht sein, dass die Kanzlerin sich international mit 
ehrgeizigen Klimazielen brüstet, zuhause aber den Bau neuer 
Kohlekraftwerke und die Produktion spritfressender Autos schützt", 
sagt Roland Hipp. Geld für Klima- und Umweltschutz ist da: In 
Deutschland fließen pro Jahr rund 42 Milliarden Euro umweltschädliche
Subventionen, zum Beispiel als Steuerbefreiungen für Kohle, Uran und 
Flugbenzin. "Die FDP hat sich immer für den Abbau von Subventionen 
ausgesprochen. Jetzt kann sie beweisen, wie ernst es ihr damit ist", 
sagt Roland Hipp.
Greenpeace fordert die CDU auf, Gentechnik in der Landwirtschaft 
abzulehnen. "Das Nein der CSU gegen Genmais war richtig, und dabei 
sollte es auch unter Schwarz-Gelb bleiben," sagt Roland Hipp.  Statt 
wenigen Agrarkonzernen Profite zu ermöglichen, sollte Schwarz-Gelb 
endlich das Ziel der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen und 
den Anteil des Ökolandbaus von heute nur fünf auf 20 Prozent 
steigern.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stefan Krug, Leiter der 
Politischen Vertretung von Greenpeace in Berlin, Tel. 0171-8780 836. 
Das Forderungspapier und das Energiekonzept "Plan B" von Greenpeace 
finden Sie unter www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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