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Greenpeace veröffentlicht interaktive Deutschlandkarte zu Gen-Mais 2009
Gutachten zeigt: Es mangelt an Kontrollen beim Anbau von Gen-Mais

Hamburg (ots)

Seit heute ist der Anbau von Gen-Mais etwas
transparenter. Auf einer interaktiven Deutschlandkarte kann man ab 
sofort nachsehen, wo in Deutschland Gen-Mais angebaut werden soll. 
Die Karte ist auf der Seite www.greenpeace.de/gen-mais-karte zu 
finden. Die Gen-Mais-Äcker in Bayern lassen sich mit Google-Maps 
sogar bis auf das Flurstück genau anzeigen. Brandenburgs Äcker sollen
folgen. Grundlage für die Karten sind die im Standortregister des 
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 
veröffentlichten Daten. Doch die Genauigkeit der Angaben hat derzeit 
Grenzen. Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes juristisches 
Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Angaben im Standortregister 
nur mangelhaft in den meisten Bundesländern kontrolliert werden.
"Auch dieses Jahr wird wieder riskanter Gen-Mais in Deutschland 
angebaut. Und das obwohl Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner 
versprochen hat, negative Folgen von Gen-Pflanzen für Umwelt und 
Gesundheit zu verhindern", sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin 
von Greenpeace. "Die Kontrollen in Deutschland zum Anbau von 
Gen-Pflanzen sind ein Witz." Aktuelle Studien belegen, dass von 
Gen-Mais Gefahren für die Umwelt ausgehen. Zahlreiche europäische 
Länder haben deshalb den Anbau des Maises gestoppt. 
"Landwirtschaftsministerin Aigner muss sich daran ein Beispiel nehmen
und auch in Deutschland den Gen-Mais verbieten", fordert Töwe.
Derzeit sind 3568 Hektar für den Anbau von Gentechnik angemeldet -
500 Hektar weniger als im vergangenen Jahr. Bezogen auf die 
Gesamtanbaufläche von Mais sind das derzeit 0,17 Prozent der Fläche. 
Dieser Anteil wird voraussichtlich noch geringer ausfallen. So sind 
in den vergangenen Jahren zunächst angemeldete Flächen später wieder 
abgemeldet worden. "Ökologisch war der Gen-Mais schon immer ein 
Desaster. Jetzt scheint er auch ökonomisch ein Flop zu werden", sagt 
Töwe.
Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten macht 
deutlich, dass der Anbau zudem kaum überwacht wird. Jedes Bundesland 
kontrolliert nach eigenen Maßstäben. Einheitliche Regeln zur 
bundesweiten Überwachung gibt es nicht. Nicht erfasst wird in den 
meisten Bundesländern, ob ein Landwirt illegal Gen-Mais anbaut, er 
seine Nachbarn nicht wie vorgeschrieben informiert oder die Abstände 
zu benachbarten Maisflächen nicht eingehalten werden. Oft reagieren 
die Behörden nur auf Anzeigen von Dritten. Felder, auf denen Gen-Mais
angebaut werden soll, müssen bis drei Monate vor der Aussaat gemeldet
werden.
Ändert ein Bauer seine Pläne und will doch keine Gentechnik auf 
den angemeldeten Acker bringen, muss er dies dem Bundesamt 
unverzüglich mitteilen. "Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele 
Gen-Bauern halten sich nicht an die Meldefristen und machen, was sie 
wollen. Landwirtschaftsminsterin Aigner muss handeln und die 
Einhaltung der Vorschriften stärker kontrollieren lassen", so Töwe.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stephanie Töwe unter 
040-30618-351 oder 0171-8780 838. Pressesprecher Björn Jettka 
erreichen Sie unter 0171-8780 778. Internet: 
www.greenpeace.de/gen-mais-karte

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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