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Gefährliche Tafeltrauben bei Real
Greenpeace-Analyse: "Kernlose Sultanas" mit hohen Pestizidrückständen

Hamburg (ots)

Greenpeace warnt vor türkischen Trauben der
Supermarktkette Real. Laboruntersuchungen im Auftrag von Greenpeace 
haben ergeben, dass bei den "Kernlosen Tafeltrauben Sultanas" die so 
genannte Akute Referenzdosis (ARfD) für das Pestizid Procymidon um 
mehr als das Doppelte überschritten wurde. Bereits das einmalige 
Überschreiten der ARfD kann bei Kindern und Erwachsenen akute 
Gesundheitsschäden verursachen. Gegen das Management des Konzerns 
Metro, zu dem auch Real und Kaufhof gehören, erstattet Greenpeace 
Strafanzeige wegen der wiederholten Vermarktung nicht verkehrsfähiger
und potentiell gesundheitsschädigender Lebensmittel.
"Es darf nicht sein, dass immer wieder Tafeltrauben in Deutschland
verkauft werden, die die Gesundheit der Verbraucher gefährden", sagt 
Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace. "Der Verkauf solcher
Trauben muss gestoppt werden. Wir fordern die EU-Kommission und 
Bundesregierung auf, die Lebensmittelüberwachung zu verbessern und 
die Grenzwerte für Pestizide in Lebensmitteln zu verschärfen."
Die analysierten Trauben wurden Mitte Oktober in einem Hamburger 
Real-Markt gekauft. Sie stammen von einem Produzenten im türkischen 
Antalya. Mit der heutigen Untersuchung findet Greenpeace bereits zum 
zehnten Mal Trauben bei Real und Kaufhof, in denen die ARfD 
überschritten wird.
Das in den Real-Trauben gefundene Pilzbekämpfungsmittel Procymidon
ist in der EU für Trauben nicht zugelassen. Untersuchungen haben 
ergeben, dass die Chemikalie die Bildung männlicher Hormone bei 
Säugetieren hemmt und so auch die normale Entwicklung eines Kindes 
beeinträchtigen kann.
Die ARfD wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem 
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgelegt. Obwohl im 
vorliegenden Fall der BfR- und WHO-Grenzwert überschritten war, wurde
die geltende EU-Pestizid-Höchstmenge eingehalten. Der Grund: Bei der 
Festlegung der Höchstmengen für Pestizide berücksichtigte die 
EU-Kommission den ARfD-Wert nicht. Kein Einzelfall: Bereits im August
hatte Greenpeace in dem Report "Die unsicheren Pestizidhöchstmengen 
in der EU" auf fast 700 fehlerhaft festgelegte EU-Grenzwerte 
hingewiesen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Manfred Krautter
unter Tel. 040-30618 358 oder 0171-8780 810. Pressesprecher Björn 
Jettka erreichen Sie unter Tel. 0171-8780 778. Den Greenpeace-Report 
zu EU-Pestizid-Grenzwerten finden Sie auf www.greenpeace.de.
Pressekonferenz zur Analyse: Am 24. November wird Greenpeace die 
Ergebnisse der kompletten Untersuchung von Trauben aus fünf 
EU-Ländern vorstellen. Ort: Greenpeace e. V., Große Elbstraße 39, 
22767 Hamburg. Zeit: 10.00 Uhr.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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