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Wegen Überfischung geschlossen
Greenpeace protestiert gegen zerstörerische Fischereipolitik - Aktivisten mauern EU-Ratsgebäude in Brüssel zu

Brüssel (ots)

Aus Protest gegen die zerstörerische
EU-Fischereipolitik mauern 200 Greenpeace-Aktivisten aus 14 
europäischen Ländern seit heute morgen die Eingänge des 
EU-Ratsgebäudes in Brüssel zu. Der Haupteingang wurde mit einer 30 
Meter langen und 2,50 Meter hohen Steinmauer versperrt. In dem 
Gebäude wollen ab heute die EU-Fischereiminister die Fangquoten für 
2008 beraten. Greenpeace wirft den Ministern vor, seit Jahren zu hohe
Fangquoten zu beschließen, die viele Fischarten massiv bedrohen. Ein 
erneutes Treffen würde die Fischbestände der EU weiter gefährden. 
Greenpeace fordert, den Schutz der Meere zukünftig in die Hände der 
Umweltminister zu legen. Diese stellen die Umwelt in den Mittelpunkt,
die Fischereiminister versuchen dagegen, ihre nationalen 
wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.
"Die Fischereipolitik Europas ist am Ministerrat gescheitert, der 
Jahr für Jahr die Überfischung der Meere zulässt. Wäre der 
Fischereirat ein Unternehmen, hätte man die Geschäftsführung längst 
wegen Versagens entlassen", sagt Greenpeace-Fischereiexpertin Iris 
Menn. "Die europäische Fischerei ist ein milliardenschweres 
Minusgeschäft, das mit staatlichen Zuschüssen künstlich am Leben 
erhalten wird. Das muss ein Ende haben. Die europäische Fischerei 
muss so ausgerichtet werden, dass sie nicht mehr die Umwelt und die 
Fischbestände zerstört und den Fischern eine Zukunft gibt."
Die Politik des Fischereirates führt seit den achtziger Jahren zu 
einem massiven Rückgang der kommerziell genutzten Fischbestände 
Europas. Jedes Jahr wurden die wissenschaftlichen Empfehlungen für 
niedrigere Fangquoten und die Vorschläge der Europäischen Kommission 
ignoriert. Auch die Artenvielfalt der Meere und ihre Lebensräume sind
durch viel zu hohe Fangquoten und durch zerstörerische 
Fischereimethoden bedroht. 75 Prozent der kommerziell genutzten 
Fischbestände sind fast oder völlig überfischt.
Auch von den heute beginnenden Verhandlungen ist kein Kurswechsel 
zu erwarten. Kern des von Greenpeace geforderten Maßnahmenpaketes ist
die Überantwortung des Meeresschutzes an die europäischen 
Umweltminister und die Einrichtung großflächiger Meeresschutzgebiete.
Diese dürfen nicht befischt oder auf andere Weise genutzt werden. In 
diesen Gebieten könnten sich die zerstörte Fischbestände und das 
Meeresökosystem erholen.
Angesichts des katastrophalen Zustands der weltweiten 
Fischbestände muss neben der Politik auch der Lebensmittelhandel 
Verantwortung für eine nachhaltige Nutzung der Bestände übernehmen. 
Doch Supermärkte und Discounter gehen sehr unterschiedlich vor beim 
Einkauf ihrer Ware. Wer umweltverträglich gefangene Fische anbietet 
und wer nicht, zeigt der neue Supermarkt-Vergleich von Greenpeace, 
der am kommenden Mittwoch, 19.12.2007, auf einer Pressekonferenz bei 
Greenpeace in Hamburg veröffentlicht wird.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn in Brüssel,
Tel. 0171-888 00 23. Den Greenpeace-Meeresexperten Thilo Maack 
erreichen Sie in Brüssel, Tel. 0171-8780 841. Fotos erhalten Sie 
unter 040-30618-377. Filmmaterial erhalten Sie unter +31 646197322. 
Fragen zum Supermarktvergleich bitte an Pressesprecher Patric Salize 
unter Tel. 0171-6035 532. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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