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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Börsenturbulenzen

Regensburg (ots)

Risiko-Union

Wenn die Europäische Zentralbank erneut in den Kauf von Anleihen überschuldeter Staaten einsteigt, wiederholt sie einen Fehler von 2010. Der Ankauf mag vorübergehend zur Beruhigung der Lage beitragen, doch die Risiken sind extrem hoch. Die Euro-Staaten sind schließlich an der EZB beteiligt, Deutschland etwa mit rund 19 Prozent. Das heißt, der deutsche Steuerzahler haftet für knapp ein Fünftel der Ausfälle, die bei Wertberichtigungen solch maroder Papiere anfallen würden. Bisher profitierte Deutschland dank seines Exportüberschusses vom großen gemeinsamen Markt. Doch dieser ist mehr und mehr gesättigt, die schwächelnden und überschuldeten Länder können die Rechnungen nicht mehr bezahlen und der Hinweis von EU-Kommissionspräsident Barroso auf große Rezessionsgefahren war auch nicht gerade hilfreich. An den ohnehin schon turbulenten Börsen löste dies eine heftige Talfahrt mit großen Wertverlusten aus. Schließlich zocken im Hintergrund die Finanzmakler und setzen auf fallende Kurse. Indem Barroso und EU-Währungskommissar Rehn eine weitere Aufstockung des Euro-Krisenfonds fordern, wird deutlich, dass die Beschlüsse des jüngsten Krisengipfels nicht weit genug gingen. Und der Kern des Problems wird auch immer klarer: Wer die Staatsschulden zu groß werden lässt, wird zum Spielball der Finanzmärkte und gefährdet den Wohlstand aller. Die europäische Politik braucht wirksame Werkzeuge dagegen - schnell!

Von Manfred Sauerer

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