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Insight Health

NDCHealth zur Entwicklung auf dem GKV-Markt im Januar 2004
Ärzte verordnen nur noch halb so viele Medikamente wie im Dezember

Waldems-Esch (ots)

Im Januar diesen Jahres haben die Ärzte
deutlich weniger Arzneimittel zu Lasten der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) verordnet als vor einem Jahr. Schrieben die
Ärzte im Januar letzten Jahres noch gut 71,5 Millionen Packungen auf
Kassenrezepte, so waren es im Januar 2004 nur noch etwas über 46
Millionen. Das entspricht einem Rückgang von fast 36 Prozent.
Verglichen mit dem Dezember letzten Jahres verordneten die Ärzte
sogar nur noch gut halb so viele Packungen. NDCHealth ermittelte
diese Werte auf der Basis von Daten der Apothekenrechenzentren zu den
zu Lasten der GKV verordneten Arzneimitteln.
Besonders eindrucksvoll war der Rückgang bei der Verordnung von so
genannten apothekenpflichtigen Arzneimitteln. Das sind Medikamente,
die nicht verschreibungspflichtig sind, aber nur in der Apotheke
abgegeben werden dürfen. Hier sank die Zahl der verordneten Packungen
verglichen mit dem Januar letzten Jahres um über 62 Prozent auf 7,1
Millionen Packungen. In absoluten Zahlen war das ein Rückgang von
mehr als 11,5 Millionen Packungen. Die Fachleute von NDCHealth sind
davon nicht überrascht. Diese Arzneimittel sollen mit Ausnahme von
Kindern unter zwölf Jahren und bestimmten Jugendlichen unter 18
Jahren nur noch bei schweren Erkrankungen zu Lasten der GKV verordnet
werden, wenn sie zur Standardtherapie gehören. Im Januar haben die
Ärzte in diesem Marktsegment sehr restriktiv verordnet. Für diese
Interpretation spricht auch, dass der Verordnungsrückgang bei diesen
Arzneimitteln bei den Kinderärzten lediglich knapp 8,5 Prozent
betrug. Bei Allgemeinärzten und Internisten, die für das Gros der
Verordnungen stehen, lag der Rückgang bei 73 bzw. knapp 75 Prozent.
Mit einem Verordnungsminus von ca. 26 Prozent, verglichen mit dem
Januar letzten Jahres, verlief der Rückgang bei den rezeptpflichtigen
Präparaten etwas moderater. Im Vergleich zum Vorjahresdezember lag
aber auch hier der Rückgang bei 40 Prozent. In diesem Marktsegment,
das etwa 75 Prozent des gesamten GKV-Marktes abbildet, wirkt nach
Einschätzung der Fachleute von NDCHealth der Vorzieheffekt auf die
Regelungen aus der Gesundheitsreform. Im Dezember 2003 haben sich
viele Patienten noch mit Arzneimitteln bevorratet, um zum einen die
seit Januar geltende höhere Zuzahlung zu umgehen, und zum anderen
unter Umständen die Zahlung einer Praxisgebühr im ersten Quartal 2004
vermeiden zu können. Im Januar gingen in der Folge vor allem bei
Arzneimitteln, die zur Dauermedikation genutzt werden, die
Verordnungszahlen zum Teil dramatisch zurück. So lag zum Beispiel der
Rückgang bei Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinwertes
gegenüber dem Dezember 2003 bei über 53 Prozent, bei Antidiabetika
bei gut 50 Prozent und bei Präparaten zur Schildrüsentherapie sogar
bei fast 60 Prozent. Dagegen verlief der Verordnungsrückgang bei
Arzneimitteln, die vornehmlich zur Akutbehandlung eingesetzt werden,
im Januar sehr moderat und lässt sich vermutlich weit überwiegend mit
epidemiologischen Faktoren erklären. So sanken die Verordnungszahlen
von systemischen Antibiotika, die zur Behandlung akuter Infektionen
eingesetzt werden, im Vergleich zum Dezember 2003 um weniger als 13
Prozent, verglichen mit dem Januar letzten Jahres betrug der Rückgang
sogar gerade einmal sieben Prozent.
Welche Veränderungen das Reformgesetz für die Arzneimittelausgaben
der GKV bewirken wird, bleibt abzuwarten. Zum einen werden die
nächsten Monate zeigen, ob und wie das Verordnungsverhalten der Ärzte
sich ohne die Sondereffekte (Vorzieheffekt Ende 2003) dauerhaft
ändert. Zum anderen traten mit dem Reformgesetz eine Reihe von
Änderungen in Kraft, die den Apothekenverkaufspreis für die
Krankenkassen reduzieren (Änderungen in der
Arzneimittel-Preisverordnung, höherer Herstellerrabatt für
Arzneimittel ohne Festbetrag) und die Zuzahlung der Patienten erhöhen
sowie mehr Patienten zur Zuzahlung verpflichten.
NDCHealth, ein börsennotierter führender US-amerikanischer und
multinational arbeitender Informationsdienstleister im
Gesundheitsmarkt mit weltweit rund 1.600 Beschäftigten, ist
mehrheitlich an der deutschen NDCHealth GmbH & Co. KG beteiligt.
Weitere Informationen über NDCHealth finden Sie auch im Internet
unter www.ndchealth.de .
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an: 
Jürgen Rost
NDCHealth
Tel: 06126-955-69
Fax: 06126-955-20 
Jrost@ndchealth.de

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