Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

neues deutschland: Juncker nominiert: Einig im Irrtum

Berlin (ots)

Fast alle wollten ihn, nun bekommen sie ihn auch: Jean-Claude Juncker wird neuer EU-Kommissionspräsident. Die Staats- und Regierungschefs haben ihn zu ihrem Kandidaten bestimmt. Das Parlament hatte sich bereits vor Wochen auf ihn festgelegt und seine Nominierung gefordert. Juncker braucht nun nur noch bei der Wahl am 16. Juli im Parlament zu erscheinen. Lediglich David Cameron, Viktor Orbán, ein paar Europaabgeordnete aus dem linken wie rechten Lager und einige EU-Bürger wird das grämen. Die Machtbesitzenden sind sich nach wochenlangem Gezerre einig geworden, aber - und das ist der eigentliche Grund zur Sorge - nur in ihrem Irrtum, als Sieger daraus hervorgegangen zu sein. Denn das Parlament hat keinesfalls einen Sieg der Demokratie errungen, sondern einen, den kein Mensch braucht. Weder steht Juncker für einen Neuanfang, noch lassen die Mehrheitsverhältnisse im neuen EU-Parlament auf progressive Impulse hoffen. Mehr Einfluss hat es im Übrigen auch nicht, nur weil es Juncker durchsetzen half. Der wird die Unterstützung schon bald vergessen haben. Die Macht in der EU liegt weiterhin beim Rat, auch wenn dessen Ansehen erneut gelitten hat. Schlimmer noch: Der »Brexit« ist wieder ein Stück näher gerückt. Für die Zukunft der EU verheißt dieser Auftakt einer neuen Legislaturperiode nichts Gutes. Die Menschen, die diese EU schon jetzt satt haben, können sich bestätigt fühlen. Die Frage bleibt, wie viele von ihnen in den nächsten Jahren einig für ein anderes Europa streiten werden.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 26.06.2014 – 18:06

    neues deutschland: Die Kanzlerin, die Mieten und die Wahlversprechen: Bremsversuche¶

    Berlin (ots) - Zugegeben, die Kanzlerin hat von Wohnungspolitik keine Ahnung. Das stellte sie bereits 2010 unter Beweis, als sie in einem Interview anmerkte, dass es nur recht und billig sei, wenn Mieter nach der energetischen Modernisierung ihrer Wohnung mehr als die bislang geltenden elf Prozent Umlage an die Vermieter zahlen müssten. Der Aufschrei kam auf dem ...

  • 25.06.2014 – 18:12

    neues deutschland: Kinderarmut trotz technischen Fortschritts: Kaschierte Not¶

    Berlin (ots) - John Steinmeyers Foto von den Migranten am Strand in Dschibuti ist berühmt geworden. Junge Männer halten ihr Handy in den nächtlichen Himmel und versuchen, mobilen Empfang zu bekommen. Die Fotografie offenbart eine Diskrepanz: So ist es möglich, in jedem auch noch so entlegenen Ort auf der Welt mit einem Handy zu telefonieren. Dennoch fehlen ...

  • 24.06.2014 – 18:13

    neues deutschland: Arbeit und Armut im Alter: Müssen, wollen, wollen müssen

    Berlin (ots) - Nicht nur in Großstädten lässt sich jeden Tag einer der Pfeiler der Grundsicherung im Alter beobachten: Menschen, die offensichtlich das Renteneintrittsalter bereits seit einiger Zeit überschritten haben, suchen Mülltonnen und -container nach Pfandflaschen ab. Zynismus? Traurige Realität. Wenn die Rente nicht zum Leben reicht, müssen viele und im ...