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Neues Deutschland: Zur Spanien-Krise

Berlin (ots)

Auswandern oder gegen die Sparpolitik aufstehen: Das sind die grundlegenden Alternativen, die der spanischen Bevölkerung bleiben und das sind die Wege, die bereits beschritten werden. Um 44 Prozent stieg die Zahl der Auswanderer im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr. In 80 Städten gingen gestern die Menschen auf die Straßen und der nächste Generalstreik ist nur noch eine Frage der Zeit. Was die herrschenden Politiker in der EU und Spanien betreiben, grenzt an Realitätsverweigerung - allen voran gilt dies für die deutsche Krisenpolitik. Als bedürfte es noch eines Beweises für den verfehlten Kurs, stiegen die Zinsen für zehnjährige spanische Staatsanleihen gestern wieder über die kritische Marke von sieben Prozent. Spaniens Regierung verabschiedet Sparpaket nach Sparpaket, um die Märkte zu »beruhigen« und wird stattdessen mit steigenden Zinsen Mal für Mal abgestraft. Die Zeche zahlt die darbende Bevölkerung. Obwohl Jahre der Sparpolitik in den Krisenländern den Beleg bereits erbracht haben, dass es eine Illusion ist, sich aus der Krise sparen zu können, wird unter der Regie des Zuchtmeisters Deutschland daran festgehalten. Merkel hegt offenbar die Illusion, dass sich so Deutschland die Krise ersparen kann. Doch wenn der Kurs nicht schleunigst geändert wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Krise als letztes europäisches Land auch Deutschland trifft. Mit dem Europäischen Schuldentilgungspakt liegt ein gangbarer Ausweg seit Monaten auf dem Tisch. Doch solange Deutschland blockiert, wird die Krise weiter eskalieren.

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