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Rheinische Post: Flucht aus Afghanistan

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Gregor Mayntz:

Da hat Angela Merkel aus Versehen gesagt, was sie fühlt, wenn sie an "Afghanistan" und "Abzug" denkt. Indem sie am Mittag eilig erklärt, es gebe keine Zweifel am Zeitplan, bis Ende 2014 die Kampftruppen vom Hindukusch zu holen, bekommen ihre Worte vom Morgen, sie wisse nicht, ob die Voraussetzungen dafür bis 2014 zu schaffen seien, um so mehr Gewicht. Die Botschaft ist klar: Der Westen geht raus, egal wie die Sache steht, weil seine Bürger kriegsmüde sind und sich das Land zwar auf dem Papier, aber kaum in der Wirklichkeit befrieden lässt. Über 1900 junge Amerikaner ließen ihr Leben für ein besseres, ein terrorfreies Afghanistan. Auch 52 junge Deutsche starben am Hindukusch. Ihr Blutvergießen soll nicht vergebens gewesen sein, lautete die Maßgabe für frühere Abzugsszenarien. Also: Erst rausgehen, wenn eine selbsttragende Sicherheit erreicht ist. Verglichen mit der Situation von Ende 2001 ist die Welt auf diesem Weg sehr weit gekommen. Aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Der Kardinalfehler lag deshalb darin, den Abzug verbindlich für 2014 anzukündigen. Das macht viele Afghanen nervös, lässt sie am Westen zweifeln. Und letztlich begünstigt er angesichts tragischer Vorfälle wie Koranverbrennung und Amoklauf eine Anti-USA-Stimmung, die den Abzug immer mehr wie Flucht aussehen lassen wird.

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