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Neues Deutschland: Buchmesse: Lesenszeit

Berlin (ots)

Wieder ist Leipzig Hauptstadt des Buches. Es geht um Geschäfte, aber Leipzig liest auch. Wo gelesen wird, hat nicht nur Unterhaltung, sondern auch Sinn eine Chance - und das Sinnen nach dem Wert von Literatur. In einer Zeit, da der Rundfunk mehr und mehr »entwortet« wird. Und der gute, sperrige Film? Ist oft nur das Nachtprogramm für sperrige Leute, die auch aus anderen Gründen so leicht nicht in den Schlaf kommen. Leser sind Menschen, deren Hoffnungen nicht vernichtet sind. Erwartung gilt ihnen ein wenig mehr als Erfahrung. Das Heer der Leser, auch in Leipzig, ist eine differenzierte Menge Unzufriedener, die in stiller Zwiesprache mit ihrer Sehnsucht durch den Tag gehen. Leser sein, Frager sein. Wie sehr nehmen wir noch Anteil an dem, was andere neben uns lesen? Wie lange haben wir überhaupt Geduld für ein Buch? Ist ein Urlaub noch vorstellbar, den man einzig darauf abstellt, daheim zu bleiben und in einer zusammenhängenden Zeit Musils »Mann ohne Eigenschaften« oder Thomas Manns »Zauberberg« zu lesen? Wie oft gibt man noch ein Buch erregt an Freunde weiter, weil man unbedingt möchte, dass auch sie das lesen, und weil man auf die andere Ansicht neugierig ist? Manchmal wird gemeint, man könne aus Literatur etwas lernen. Nein, man lernt daraus nichts, aber man kann etwas damit anfangen. Man hat von Literatur nichts - aber man hat sich selbst. Für eine kostbare kurze Lese-Zeit. Wenn einem diese Kostbarkeit bewusst wird, hat die Welt draußen schon verloren. Das ist der erste Schritt, ihr beizukommen.

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