Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zur Inhaftierung von Demjanjuk in Deutschland

Berlin (ots)

Demjanjuk ist im Gefängnis. Endlich! Man wird ihn
hierzulande korrekt behandeln und beim Alltag hinter Gittern die 
größtmögliche Rücksicht walten lassen, die sein hohes Alter und seine
angegriffene Gesundheit erfordern. Keine Rücksicht jedoch darf es in 
der Sache geben. Ist Demjanjuk für die ihm zur Last gelegten (und nur
mit Beihilfe angeklagten) Ungeheuerlichkeiten verantwortlich, so 
verlangt das ein klares Urteil. Unabhängig davon, ob der (dann 
überführte) Handlanger der SS die Strafe verbüßen kann oder nicht.
 Ja, aber ... Demjanjuk kann geltend machen, dass er sich - wie viele
Kriegsgefangene der Wehrmacht - der SS nur angedient hat, um zu 
überleben. Die ach so ritterliche Wehrmacht nämlich ließ »die 
Bolschewiken« planmäßig verhungern und erfrieren. Hat man die 
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen? Kaum. Und wenn doch, dann 
handelten sie auf Befehl. So wie die, die Demjanjuk an die Gaskammer 
kommandierten. Gilt das dann nicht erst recht für den kleinen »Hiwi« 
aus der Ukraine?
 Es war eben Krieg, hört man immer wieder. Auch im angeklagten Fall 
vernimmt man, Demjanjuk habe sich eines Kriegsverbrechens schuldig 
gemacht. Das ist falsch und verharmlosend! So wie Srebrenica oder die
wiederholten Mordzüge in Kongo nicht Folge eines Krieges waren, so 
ist auch Demjanjuks Dienst im Vernichtungslager Sobibor nicht mit 
»den Umständen« zu entschuldigen, in denen Befehl und Gehorsam 
scheinbar über alles gehen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 11.05.2009 – 18:03

    Neues Deutschland: zu LINKE und Wahl

    Berlin (ots) - Die LINKE hat sich mit ihrem Programmentwurf zur Bundestagswahl als eine Partei vorgestellt, die nicht um Regierungsbeteiligung kämpfen, sondern oppositionellen Druck für die Beachtung vorrangig sozialer Forderungen in der aktuellen Krise machen will. Sie konnte es daher wagen, ihr politisches Angebot nicht allzu klein zu schneidern. Daran ändert auch der gern betonte Hinweis nichts, dass es hier ...

  • 10.05.2009 – 18:15

    Neues Deutschland: Zum Grünen-Parteitag

    Berlin (ots) - In ihrer Gründungszeit galten die Grünen als »Einpunktpartei«. Und es bedurfte seinerzeit heftiger Auseinandersetzungen, bis sie ein Programm annahmen, das über ökologische Zielsetzungen - die gleichwohl das Neue in der bundesdeutschen Politik waren - hinauswies. Inzwischen, längst, sind die Grünen eine Kaufhauspartei wie andere. Sie sind bereit, alles anzubieten und auch alles mitzumachen. ...

  • 08.05.2009 – 17:27

    Neues Deutschland: Gruppenbild ohne Helden

    Berlin (ots) - Gestern kam eine Einladung des Bundestages an. Es ging um einen »Bildtermin«. Der Verteidigungsausschuss will am Mittwoch Soldatinnen und Soldaten für herausragende Leistungen im Auslandseinsatz ehren. 15 sind eingeladen. Sicher ist kein Angehöriger des Kommandos Spezialkräfte (KSK) dabei. Die Truppe und ihr Treiben sind so geheim, dass nicht einmal Abgeordnete, die den Soldaten den ...