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NRZ: Eine Reise zur rechten Zeit - Leitartikel zum Papst von Rüdiger Oppers

Essen (ots)

Papst Benedikt der XVI. ist ein mutiger Mann. Inmitten einer inszenierten islamistischen Hasskampagne gegen den Westen wagt er sich in die Höhle des Löwen. Seine Reise in den Libanon birgt Gefahren, nicht zuletzt für sein Leben. Allein die Anwesenheit der wichtigsten Symbolfigur der Christenheit könnte in der aufgeheizten Situation als Provokation empfunden werden. Dennoch kommt die Reise des Papstes zur rechten Zeit. Sie könnte ein Segen für das Heilige Land sein. Benedikts Botschaft lautet nämlich, dass Dialog und Versöhnung der Ausweg aus der Spirale der Gewalt sind. Als Vermittler kommt er infrage, denn der Papst ist kein Politiker. Er ist "Pontifex", also dem Wortsinn nach ein Brückenbauer. Hoffentlich gelingt es ihm, eine Brücke zwischen den Bürgerkriegsparteien in Syrien zu bauen. Eine schwere Bürde für Benedikt ist das grausame Schicksal der Christen im Heiligen Land. Im Irak, in Syrien und Ägypten gibt es - von der Weltöffentlichkeit fast unbemerkt - einen dramatischen Exodus der Christen. Nach dem Zusammenbruch der Diktaturen haben oft radikale Muslime die Oberhand gewonnen und machen ihren christlichen Landsleuten das Leben zur Hölle. Paradox, aber wahr: Die alten Diktaturen unter Hussein, Mubarak und sogar Assad konnten Religionsfreiheit garantieren. Nun, im Chaos des Übergangs, kann der Papst nur darum bitten, dass der Arabische Frühling für die Christen nicht zum Winter werden darf. Währenddessen brennen in der Region westliche Botschaften. Vordergründig geht es um eine widerliche Schmähung des Propheten Mohammed. Tatsächlich nutzt ein radikaler Mob die Chance, gegen westliche Werte zu randalieren. Die Antwort kann nur Besonnenheit sein. Auch dafür steht Papst Benedikt XVI. Er wird persönlich immer wieder mit Schmutzkübeln übergossen. Bei Religionsbeleidigung demonstriert er die christliche Antwort: die Lehre Jesu, der seine Anhänger bittet, wenn ihnen Unrecht geschieht, nicht mit Gewalt zu antworten. Gott benötigt keinen Schutz, nicht durch fanatische Randalierer, noch nicht einmal durch Gesetze. Er ist es, der schützt.

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