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Westfalenpost: Kommentar zu Gesundheit /Senioren /Familie /Gefährliches Unwissen /Die Pflege von Demenzerkrankten in der Krise /Von Rudi Pistilli

Hagen (ots)

Das Forschungsdefizit rund um die Pflege demenzerkrankter Menschen kann man nicht nur Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) ankreiden. Auch seine Vorgänger haben Schuld auf sich geladen. Die Worte "Schuld" und "geladen" sind treffend angesichts der Misere in den Krankenhäusern der Republik, angesichts der zum überwiegenden Teil hilflosen Pflegekräfte. Den Betroffenen fehlt Handfestes, eine wissenschaftlich fundierte Anleitung wie man mit verwirrten Menschen in Kliniken besser umgehen kann. Jahrzehnte lang haben die Gesundheitsminister keinen Druck ausgeübt, damit endlich neben den Millionen in die Erforschung der Krankheit auch Geld in die der Pflege investiert wird. Mit fatalen Folgen - wie der Hilfeschrei aus den Kliniken unterstreicht. Hier muss es zum Umdenken kommen, darf nicht an der falschen Stelle gespart werden. Der neue Studiengang in Witten/Herdecke ist der richtige Ansatz. Nur fächerübergreifend können Experten die älter werdende Gesellschaft auf die damit einhergehenden Probleme vorbereiten und etwas zur Verbesserung der Versorgung und zur Reduzierung der Belastung von Menschen mit Demenz und ihrer Familie leisten. Daniel Bahr muss sich vorwerfen lassen, dass die neue Begutachtungsrichtlinie für demenziell Erkrankte immer noch in der Schublade steckt. Wenn der Gesundheitsminister in diesem Zusammenhang noch von fehlender Wertevermittlung spricht, dann versteckt er dahinter nur, wie man auch in Zukunft Ausgaben für gut ausgebildete Pflegekräfte einspart. Da fehlen einem (fast) die Worte.

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