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Westfalenpost

Westfalenpost: Allein gelassen

Hagen (ots)

Die Bundeswehrreihen lichten sich
Von Jörg Bartmann
Die Bundeswehr hat sich in den letzten Jahren stark verändert - durch
ihre Auslandsmissionen. Das gilt besonders für den 
Afghanistan-Einsatz. Die Schönfärberei der Bundesregierung, am 
Hindukusch würde eine bewaffnete Entwicklungshilfe gewährt, ist 
längst Makulatur. Bislang gab es keine ehrlichen Antworten auf 
drängende Fragen, warum der Krieg im Norden des Landes gefährlich 
ist, wie lange der Einsatz noch dauern wird und warum der notwendige 
zivile Aufbau noch nicht aus den Startlöchern gekommen ist. 
Ratlosigkeit allenthalben, weil die korrupte Zentralmacht regionale 
Machtherrscher gewähren lässt, Drogenbarone nach wie vor freie Hand 
haben.
 Das bleibt den Soldaten nicht verborgen. 92 Euro steuerfreier 
Zuschlag pro Tag ist die eine Seite der Medaille, die andere 
gewichtiger: Tod und Verwundung. Der gefährliche Einsatz hinterlässt 
Spuren. Ärzte und Piloten werden knapp, weil ihre Einsätze immer 
schneller aufeinander folgen. Offiziersbewerbungen gehen zurück, weil
neben der Gefährlichkeit in der privaten Wirtschaft zunehmend 
qualifiziertes Personal gesucht wird.
 Daher reicht es nicht, wenn im Bundestag die Hände nach oben gereckt
werden, um eine Verlängerung und eine Truppenerhöhung in Afghanistan 
durchzupeitschen. Es genügt auch nicht, wenn der finanzielle Rahmen 
verbessert wird. Das kaschiert nur kurzfristig das Desinteresse in 
der Heimat. Die Politik ist am Zug. Mit klaren Vorgaben, einer 
Strategie, die nicht von der Hand in den Mund lebt.

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Telefon: 02331/9174160

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