Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Seegerichtshof
Greenpeace

Osnabrück (ots)

Verzwickte Situation

Schon am ersten Tag der Verhandlung um den Fall von 30 festgenommenen Greenpeace-Aktivisten befindet sich der Internationale Seegerichtshof in einer verfahrenen Situation: Einerseits bleiben die russischen Vertreter dem Prozess fern. Die ehrwürdige Instanz ist nach internationalem Recht auf höchster Ebene angesiedelt und anerkannt. Wenn die Richter zusammentreten, dann handelt es sich um die wirklich großen Zwischenfälle auf den Weltmeeren. Da kann man als Land nicht einfach schwänzen und sagen, ein Fall wie jener des Greenpeace-Schiffs "Arctic Sunrise" gehöre gar nicht auf die große Bühne.

Auf der anderen Seite gibt es da die 30 Greenpeace-Aktivisten, die zurzeit in russischer Haft sitzen. Sie müssen sich zu Recht die Frage gefallen lassen, ob solch ein militantes Vorgehen wie das Entern einer Ölbohrplattform nicht einen Schritt zu weit geht. Das sind Methoden von Piraten und Terroristen. Über die Gefahren sind sich alle Aktivisten im Klaren gewesen. Wer mit harten Bandagen kämpft, der weiß, dass jeder Schuss nach hinten losgehen kann.

So gibt es hinreichend Gründe, die das harte Eingreifen legitimieren könnten. Doch ohne die Mitarbeit Russlands wird es schwerfallen, zu einem angemessenen Urteil zu gelangen. Der russische Staat täte gut daran, sich mit an den Tisch zu setzen. Viel zu fürchten hat er zunächst wohl nicht.

Alexander Klay

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Erneuerbare-Energien-Gesetz

    Osnabrück (ots) - Mehr Markt wäre besser Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gehört zu den wichtigsten und dringendsten Arbeiten der Unterhändler für die Große Koalition. Und zwar in zweifacher Hinsicht: Zum einen wird es höchste Zeit, die viel zu langfristig gesicherten Einspeisevergütungen für die Energiebranche nach und nach zu drosseln. Zum anderen gilt es, maßvoll die Ausnahmen für ...

  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Mietpreisbremse

    Osnabrück (ots) - Der schöne Plan wird Städten schaden Und wieder so ein großkoalitionäres Wohlfühlprojekt: Wer hätte schließlich etwas gegen "bezahlbares Wohnen" einzuwenden? Wer fände "Mietwucher" nicht unanständig? Allein, die Mietpreisbremse von Union und SPD wird nicht nur den Anstieg der Wohnkosten bremsen. Sondern beispielsweise auch den städtischen Wandel. Es geht dabei schließlich nicht um absolute ...

  • 06.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kunst

    Osnabrück (ots) - Alle Bilder ins Netz Die Nachrichten von dem unglaublichen Münchener Bilderfund setzen die Behörden unter Zugzwang. Zwei Jahre lang ermittelte die Justiz in aller Ruhe. Das ist nicht mehr möglich. Denn jetzt werden sich die Fragen derjenigen häufen, die ihre von den Nazis geraubten Schätze in dem Münchener Konvolut vermuten. Dabei sind nicht nur Privatleute im Spiel, sondern auch Museen. Auch wenn sich deren Direktoren derzeit noch bedeckt halten, ...