Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Rente

Osnabrück (ots)

Zu kurz gedacht

Gut gemeinte Wahlgeschenke kosten Milliarden, das zeigt sich gerade bei den Rentenplänen von Union und SPD. Beide Fraktionen wenden sich gegen die bisher per Gesetz vorgeschriebene Senkung des Beitragssatzes, um Wohltaten zu verteilen: Die Union will so die Rente für Mütter finanzieren, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Und die SPD plant eine abschlagsfreie Rente für 63-Jährige, die schon 45 Versicherungsjahre eingezahlt haben. Zusätzliche Leistungen wie diese sind zwar grundsätzlich sinnvoll und keine Geldverschwendung, aber sie haben einen großen Haken: Mittelfristig würde sich ohne Senkung die eiserne Reserve zwar sogar erhöhen. Bleibt der Beitrag auf der jetzigen Höhe, könnte man erst mal neue Leistungen finanzieren. Noch ist das Finanzpolster vorhanden.

Nachhaltig aber wäre die Sache keineswegs. Denn auf lange Sicht wird diese Reserve schmelzen, und zwangsläufig werden dann in einigen Jahren die Beitragssätze steigen müssen. Einmal wegen der zusätzlichen Wohltaten, aber auch wegen der Bevölkerungsentwicklung. Sie führt ja schon jetzt dazu, dass immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Die Bekämpfung der Altersarmut aus Steuermitteln klingt zwar erst einmal vielversprechend. Aber diese Lösung ist in Zeiten der Schuldenbremse auch keine seriöse Alternative. Bevor neue Wohltaten eingeführt werden, sollte die Finanzierung gut geprüft werden.

Christof Haverkamp

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu HRS

    Osnabrück (ots) - Vom Zwang befreien Per Internet ist die Buchung von Hotelzimmern viel einfacher geworden. Über Vermittlungsportale wie HRS oder Booking.com erfährt der Interessent in kürzester Zeit, wo es freie Betten zu welchen Preisen gibt, und kann diese sofort buchen, muss sie aber erst im Hotel bezahlen. Kein Wunder, dass dieses Angebot gut ankommt. Seit einiger Zeit aber häufen sich Klagen von Hoteliers über Knebelverträge besonders mit HRS. An diesen ...

  • 04.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Schulen

    Osnabrück (ots) - Wem die Stunde schlägt Es ist das gute Recht der Lehrer, sich gegen eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen, auch wenn es "nur" um eine Stunde geht. Das Gegenargument, dass in anderen Bundesländern und Schulformen Lehrkräfte schon jetzt mehr Unterrichtsstunden leisten müssen als an niedersächsischen Gymnasien, führt nicht sonderlich weit, die föderalen Unterschiede sind groß genug, um Vergleiche zumindest schwierig zu ...

  • 04.11.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Geschichte / Nationalsozialismus

    Osnabrück (ots) - Dreckiger Fund Der Mann ist offenbar aus der Zeit gefallen wie die Bilder, die er hortete. Hinter einer Allerweltsfassade lebte Cornelius Gurlitt im kleinsten schönsten Museum der Welt und zugleich mit der ganzen Last einer skurrilen Geschichte aus Schönheit und Raub, Kunst und Mord. Die Nachricht von dem Schwabinger Jahrhundertfund liest sich so abenteuerlich, weil sie wie in einem Brennspiegel ...