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Neue OZ: Kommentar zu Kultur
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Medici

Osnabrück (ots)

Am Ende bleibt nur die Kunst

Er entging nur knapp einem Mordanschlag, bekam durch seine schiefe Nase kaum Luft und litt unter Arthrose: Ist das die Beschreibung eines armen Teufels? Im Gegenteil: So liest sich das einseitige, aber zutreffende Kurzporträt Lorenzo de Medicis, der den Beinamen "Der Prächtige" trug. Sein Beispiel lehrt, wie elend das Leben der Mächtigen sein kann, und dass in der historischen Rückschau Geld und Prestige nichts, Kunst und Wissenschaft aber alles sind. Das ahnten die Medici vielleicht sogar selbst. Denn gerade dieser Clan gerissener Bankiers verschrieb sich den schönen Künsten mit seltener Hingabe.

Unter dem kalten Blick der Forscher zerbröselt nun der Nimbus einer Familie der Höchstgestellten. Politische Macht und individuelles Unglück erweisen sich als zwei Seiten einer einzigen Medaille. Umso erstaunlicher, welch kulturelle Dynamik eine Dynastie zu entfalten vermochte, die sich zugleich in Machtkämpfen zerrieb. Dabei hatten diese Parvenüs selbst etwas von Künstlern. Die Medici mussten sich als Herrscher erst selbst erfinden, wie der Kreative, der als Künstler gelten will. Die Künste als Projektion und Überhöhung: So viel Glanz überstrahlte jedes Gebrechen, und Verbrechen.

Stefan Lüddemann

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