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Neue OZ: Kommentar zu Affären
Guttenberg

Osnabrück (ots)

Gnadenlose Gesetze

Vor ein paar Monaten, als es auf der politischen Bühne keine leuchtendere Figur zu geben schien als Karl-Theodor zu Guttenberg, bemühte sich der CSU-Mann um Neutralität. Er wisse auch nicht, warum er dieses Star-Image habe, versicherte er. Ob dies nun ganz ernst oder vielleicht auch ein wenig kokett gemeint war, sei dahingestellt. Guttenberg wollte Bodenständigkeit demonstrieren, zeigen, dass auch jemand, der so massiv hofiert wird, nicht abheben muss. In Glanzzeiten bescheiden zu sein, das birgt reichlich Proviant für schlechte Tage.

Dass solche für den CSU-Star angebrochen sind, ist allerdings unwahrscheinlich, allen momentanen Angriffen zum Trotz. Zweifelsohne hat der Minister einige krasse Fehlentscheidungen getroffen, der geradezu panische Rauswurf des "Gorch-Fock"-Kapitäns ist nur eins von mehreren Beispielen. Guttenbergs Schwachstelle liegt aber anderswo. Der Politiker wurde, seit er die große politische Bühne betreten hat, wie eine Lichtgestalt behandelt. Keine Sehnsucht, die er nicht bedienen, kein Anspruch, den er nicht erfüllen sollte. Das Motto schien zu sein: Sie haben ein Problem? Karl-Theodor zu Guttenberg löst es.

An dieser Rolle hat er selbst zwar kräftig mitgeschneidert. Guttenbergs Taumel bildet aber auch die gnadenlosen Gesetze des Publikums ab. Hochgejubelt, dann niedergeschrien. Guttenberg sollte gerüstet sein.

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