Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Ägypten

Osnabrück (ots)

Sturz und Neuanfang

Der Begriff vom "geordneten Übergang" ist gerade sehr in Mode - und doch schon wieder kurz davor, zum Unwort des Monats zu werden. Was wollen all die Politiker, die diesen geordneten Übergang entweder fordern oder versprechen? Natürlich wollen sie vorrangig, dass Ägypten nicht im Chaos versinkt. Niemand will das - die Bilder der letzten Straßenschlachten waren Horrorszenario genug. Aber hinter den Übergang-Aussagen steckt noch mehr: die Angst vor einer Haltung und der Versuch, die eigene Hilflosigkeit angesichts der unglaublichen Ereignisse von Kairo zu verstecken.

Der geordnete Übergang ist zur Floskel geworden, mit der man jede mutigere Vision von Ägyptens Zukunft im Keim erstickt. Es ist an der Zeit, die Begriffe Sturz und Neuanfang zu etablieren. Mubaraks Gegner in Ägypten sind voller Energie. Die Weigerung des Präsidenten, sofort zurückzutreten, hat sie zwar frustriert. Aber keineswegs entmutigt. Sie haben keine Angst vor einem Neuanfang, und sie verstehen nicht, wieso sie dafür Mubarak brauchen. Darauf sollte man achten.

Es könnte sein, dass die USA verstanden haben. Es sieht so aus, als versuchten sie im Hintergrund, einen möglichst eleganten Rückzugsweg für den lange gehätschelten und jetzt ungeliebten Despoten zu finden. Und darauf kommt es an. Mubarak muss gehen, damit die Gesellschaft zur Ruhe kommt und sich auf die nächsten Schritte in Richtung Demokratie vorbereiten kann.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Gipfel

    Osnabrück (ots) - Kraftmeierei ist unangebracht Die Rente mit 67 wünscht sich Angela Merkel für alle Europäer. Weil dies schon im eigenen Land höchst umstritten ist, darf sich die deutsche Regierungschefin über Kritik aus anderen Eurostaaten an diesem Bestreben nicht wundern. Und was ist vom Ziel einer stärkeren Zusammenarbeit auf EU-Ebene bei den Löhnen zu halten? Glaubt man den Beteuerungen der Regierung, wonach ...

  • 04.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur

    Osnabrück (ots) - Quadratur des Kreises Man braucht dem Publikum von Landesbühnen keine andere Theaterkost anzubieten als Großstädtern, meint Niedersachsens Kultur-Ministerin Johanna Wanka. Das klingt wirklich gut. Die Trends, die die befragten Landesbühnen-Verantwortlichen beschreiben, weisen allerdings eher in eine andere Richtung: Nur an festen Häusern lässt sich noch spielen, was es beim Publikum schwerer hat oder was es nicht (mehr) kennt. Der Tourneebetrieb auf ...

  • 04.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Konferenzen / Sicherheit

    Osnabrück (ots) - Welt im Wandel Die Weltordnung wird künftig nicht mehr so sein wie zuvor - egal, wie der Kampf um die Macht in Ägypten ausgeht. Die revolutionären Eruptionen in der arabischen Welt, die Rufe der Menschen nach Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung lassen derzeit alle Sicherheits- und Stabilitätskonzepte des Westens für den Nahen Osten wie Kartenhäuser zusammenfallen. Insofern sind die rasanten ...