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Neue OZ: Kommentar zu Amoklauf in Winnenden

Osnabrück (ots)

Die Saat der Gewalt
Die tödlichen Schüsse von Winnenden waren noch nicht ganz 
verhallt, als Politiker, Funktionäre und Experten ihre Analysen, 
Stellungnahmen und Forderungen in eiligst hingehaltene Mikrofone und 
Diktiergeräte sprachen. Offenbar ist in unserer Zeit kein Raum mehr 
für einen Moment sprachloser Fassungslosigkeit und stillen 
Innehaltens. Wie auch, wenn man ein solch schockierendes Verbrechen 
als Amok-Liveticker im Internet verfolgen kann?
Waffengesetze, Computerspiele, Eingangskontrollen an Schultüren - 
alles wird in den nächsten Tagen wieder zum Thema werden und den 
Blick in die Abgründe der Seele eines jungen Massenmörders eher 
verstellen als ermöglichen.
Trittbrettfahrer werden zu Dutzenden und vorzugsweise übers 
Internet neue Angst und Schrecken verbreiten wollen - als Bestandteil
einer zynischen Begleitmusik solcher Amokläufe, die fast schon zur 
Routine geworden ist. Die Saat der Gewalt wurde vielleicht in den USA
ausgebracht - aufgegangen ist sie längst auch bei uns.
Warum sind ausgerechnet Schulen bevorzugte Orte für den großen 
Abgang junger Wahnsinnstäter? Warum sind die Mörder nahezu 
ausnahmslos männlich? Wie hätte man ihnen helfen können, bevor sie 
anderen Tod und Verzweiflung bringen? Solche Fragen lassen sich nicht
in verstörend hastigen Äußerungen beantworten, sondern bedürfen 
tiefer Nachdenklichkeit. Diese ist ebenso angebracht wie das 
Mitgefühl, das Angehörigen, Lehrern und Mitschülern gilt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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