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Saarbrücker Zeitung: Schwall-Düren: Steinbach diskreditiert die Anliegen der Vertriebenen
Kein öffentliches Geld für Zentrum gegen Vertreibungen
Polnische Empfindlichkeiten verständlich

Berlin / Saarbrücken (ots)

Die Vorsitzende der
Deutsch-Polnischen Gesellschaft, die SPD-Bundestagsabgeordnete 
Angelica Schwall-Düren, hat die Präsidentin des Bundesverbandes der 
Vertriebenen, Erika Steinbach (CDU), scharf kritisiert und 
Konsequenzen gefordert. Steinbachs Vergleich der polnischen 
Regierungsparteien mit rechtsextremen Parteien in Deutschland sei 
"ein Skandal gegenüber einem Land, das unter dem Faschismus gelitten 
hat, wie kein anderes in Europa", sagte Schwall-Düren der 
"Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe). "Frau Steinbach ist nicht die
Person, die es schaffen kann, auch in Polen ein Verständnis für das 
Recht der Vertriebenen auf Trauer zu wecken. Sie diskreditiert die 
Anliegen der Vertriebenen". Es dürfe daher "keinerlei" öffentliche 
Gelder für das von Steinbach betriebene Projekt eines Zentrums gegen 
Vertreibungen geben. Einen Tag vor dem Besuch Angela Merkels in 
Warschau und Danzig mahnte Schwall-Düren die polnische Seite, die 
Restitutionsklagen der Preußischen Treuhand nicht hochzuspielen. Die 
Preußische Treuhand sei eine "winzige Minderheit" und habe "nichts, 
aber auch gar nichts" mit offizieller Politik zu tun. "Polen sollte 
seine Kritik diesbezüglich relativieren", sagte Schwall-Düren in 
Reaktion auf Interviewäußerungen des polnischen 
Deutschland-Beauftragten Mariusz Muszynski. Schwall-Düren erklärte 
die aktuellen deutsch-polnischen Verstimmungen mit einer Reihe von 
Themen, die eine "Dauerbelastung" darstellten. Dazu zählte sie neben 
der Preußischen Treuhand auch die Ostsee-Pipeline und die Sorge der 
Polen, dass ihre Kultur in Deutschland kaum gefördert werde. Vor dem 
Hintergrund der Geschichte könne sie die polnischen Empfindlichkeiten
auch verstehen. Tatsächlich hätten die Polen mehr Interesse an den 
Deutschen als umgekehrt. Es müsse für in Deutschland lebende Polen 
und ihre Kinder daher zum Beispiel mehr Angebote von 
Polnisch-Unterricht an den Schulen geben, forderte die Abgeordnete.

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