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WAZ: Ruhrbischof Overbeck sieht Schaden für Glaubwürdigkeit der Kirche durch Vorgänge in Limburg

Essen (ots)

Nach Einschätzung von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst der Glaubwürdigkeit der Kirche nachhaltig Schaden zugefügt. Entsprechend äußerte sich Overbeck in einem Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). "Ich hoffe, dass die Wirkung des skandalösen Geschehens in Limburg ist, dass wir uns alle, nicht nur wir katholischen Bischöfe, fragen: Wie leben wir eigentlich?", sagte Overbeck. "Es geht um Verantwortung, Transparenz und Bescheidenheit", fügte der Bischof von Essen hinzu. "Das gilt im Übrigen nicht nur für jeden Bischof, sondern für jeden Christen."

Mit Blick auf die schwierige wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets zeigte sich Bischof Overbeck tief besorgt. Zugleich forderte er ein Umdenken, wenn die Region "nicht dauerhaft abgehängt" werden soll. "Wir können nicht so tun, als müssten wir uns nicht verändern", sagte Overbeck. Auch die Tradition des Ruhrbischofs als Arbeiterbischof erklärte Overbeck für beendet. "Wir müssen uns vom klassischen Ruhrbischof als Mythos verabschieden", sagte er. Sich in der Berufsbezeichnung "auf Stände zu beziehen", sei nicht mehr zeitgemäß.

Das Ruhrbistum hat seit seinem ersten Bischof Franz Hengsbach den Ruf, sich stark für die Belange der Arbeitnehmer einzusetzen. Die Kirche habe "eine andere Rolle bekommen", betonte Bischof Overbeck. "Der Volkskatholizismus ist bis auf wenige Reste faktisch tot, und ich bin nicht mehr der Bischof der Bergarbeiter, die gibt es doch kaum noch", sagte er. "Ich weiß, dass die Bergbautradition noch sehr viel Kitt gibt, aber machen wir uns nichts vor: Der Kitt von Schalke ist größer." Overbeck kritisierte, im Ruhrgebiet sei versäumt worden, schon früh in Zukunftstechnologien zu investieren.

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