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WAZ: Kims gefährliche Provokationen - Kommentar von Gudrun Büscher

Essen (ots)

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist brandgefährlich. Das Säbelrasseln und die Präsentation des Kriegsgeräts gepaart mit markiger Rhetorik - das alles ist noch nicht tödlich. Aber die sich Tag für Tag zuspitzende Krise zwischen Nord- und Südkorea und den USA könnte zum Countdown eines ungewollten Krieges werden.

Das hat viele Gründe: An der demilitarisierten Zone, die die Halbinsel seit dem Krieg von 1950/53 teilt, stehen sich zwei hochgerüstete koreanische Armeen gegenüber. Dazu lassen sich die Provokationsstufen nicht ins Unermessliche steigern.

Das Schlimmste aber ist, dass es keine direkte Kommunikation mehr gibt zwischen dem Norden und dem Süden. Die Hotline von Pjöngjang nach Seoul hat Kim Jong Un, Machthaber Nordkoreas, vor wenigen Wochen kappen lassen. Indirekte Kommunikation via Peking aber kostet Zeit, die es im Ernstfall nicht gibt. So können kleine Missverständnisse fatale Folgen haben.

Fakt ist aber, dass in Nordkorea keine Truppenbewegungen im großen Stil zu beobachten sind, die für einen baldigen Krieg sprechen würden. So ist zweifellos viel Taktik in diesem Spiel mit dem Feuer. Es stärkt den neuen Führer nach innen, wenn er den USA die Stirn bietet.

Was Kim Jong Un, den Enkel des Korea-Kriegsherrn, tatsächlich bewegt, kann außerhalb des bitterarmen, völlig isolierten Landes niemand mit Sicherheit sagen. "Irre" aber, wie er oft bezeichnet wird, ist er nicht. Kim Jong Un hat nach dem Tod seines Vaters seine Macht in Staat und Partei gefestigt. Er hat die Militärführung ausgetauscht, die Schwelle zum Atomstaat überschritten und verlangt, wie Indien als atomare Macht anerkannt zu werden. Er will das Überleben seines Landes sichern und auf Augenhöhe mit den USA verhandeln.

Dass es dazu kommt, ist unwahrscheinlich. Doch ohne Gespräche lässt sich die Lage nicht entschärfen. Aber genau das ist nötig. Nordkorea ist Atommacht, seine Raketentechnologie ein Exportartikel. Niemand kann Interesse daran haben, wenn Kims Atombomben auch bald dazu gehören.

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