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WAZ: Was Sarrazin und Merkel verbindet. Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Heute stellt Thilo Sarrazin sein neues Buch in Berlin vor. Und man muss wohl sagen, diese 464 Seiten, die für Sie, liebe WAZ-Leser, Stefan Schulte gelesen hat (siehe Wirtschaft), sind ein einziger Bluff. Sarrazin empfiehlt nicht die Rückkehr zur D-Mark, er fordert nicht einmal, die Griechen aus dem Euro zu werfen. Im Grunde wäre er zufrieden mit dem Euro, wenn nur die Stabilitätskriterien eingehalten würden. Damit, so absurd das auf den ersten Blick klingen mag, kämpft Sarrazin den Kampf der Bundesregierung. Denn genau das, die Einhaltung der Spielregeln, ist Angela Merkels Thema. Morgen wird sie sich auf dem Euro-Gipfel dagegen wehren, dass Euro-Bonds eingeführt werden, die solide und unsolide wirtschaftende Länder in einen Topf werfen. Und sie wird versuchen zu verhindern, dass die Europäische Zentralbank direkt ganze Länder stützt, was mit deren politischer Unabhängigkeit nicht zu vereinbaren ist. Sicher ist Europa mehr als seine institutionelle Hülle, die "EU". Und sicher ist Europa mehr als seine Währung, der Euro. Aber genau dieses "mehr" enthält die Währung. Der Euro ist nicht nur Geld, sondern eine kulturell und historisch begründete Feststellung: Wir gehören zusammen. Eines haben jene, die mit der Abschaffung des Euro liebäugeln, nicht geschafft: zu erklären, wie das schmerzhaft erkämpfte, kluge Wir-Bekenntnis ein solches Misstrauensvotum überstehen sollte.

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