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WAZ: Praxisgebühr ändern. Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Die Praxisgebühr pro Quartal ist grandios gescheitert. Sie sollte dafür sorgen, dass der Bürger nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit zum Haus- oder gar zum Facharzt rennt. Doch nach wie vor gehen die Deutschen 18 Mal im Jahr zum Doktor. Mit der Forderung, die Gebühr abzuschaffen, ist der Politik der Beifall an den Stammtischen gewiss. Dennoch wäre das ersatzlose Aus für die Praxisgebühr falsch. Die Kassen haben durch sie zuletzt zwei Milliarden Euro eingenommen. Darauf könnten sie zwar momentan verzichten, angesichts von Milliardenüberschüssen. Doch sobald die Konjunktur abflaut, schmelzen die Reserven zusammen. Dann fehlen die Einnahmen aus der Gebühr. Das Geld muss dann anderweitig ins System kommen, über höhere Beiträge, Steuerzuschüsse oder eine Selbstbeteiligung der Patienten an den Behandlungskosten. Alternativ könnte man die Praxisgebühr umbauen. Es wäre denkbar, für jeden Arztbesuch eine Gebühr zu verlangen, bis die vorgeschriebene Belastungsgrenze erreicht ist. Freilich nicht zehn Euro, sondern weniger. Das brächte den Kassen Geld. Zum anderen würde sich jeder dreimal überlegen, ob er wegen einer Kleinigkeit zum Arzt geht.

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