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WAZ: Bahn im Schneckentempo

Essen (ots)

Die Sorge um den Zustand des Bahnnetzes wächst.
Bahnchef Rüdiger Grube hat nach Informationen der WAZ-Gruppe 
(Dienstagausgabe)  eine Kommission mit einer internen 
Bestandsaufnahme beauftragt. "Sicherheit hat absoluten Vorrang", 
sagte Grube bei der Eröffnung der Fachmesse Rail 09 in Dortmund.
 Wie dringend Verbesserungen im Schienennetz nötig sind, zeigt ein 
Netzzustandsbericht, dessen Ausarbeitung die Bahn verweigert hatte 
und der deshalb durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe 
(NWL) im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde. Ergebnis: 
Bahnkunden im NRW-Regionalverkehr, die heute deutlich höhere 
Fahrpreise als 1996 zahlen müssen, werden dafür nicht schneller 
befördert. Fahrzeiten in den letzten 13 Jahren haben sich kaum 
verändert. Sie wurden teilweise sogar länger.
  Der Report beleuchtet Zustand und Fahrzeiten auf 5825 Kilometern 
Strecke in NRW. Auf 525 Kilometern gibt es gegenüber 1996 leichte 
Verbesserungen. Auf 298 Kilometern sind Verschlechterungen 
eingetreten. Im Ruhrgebiet wird die Hauptstrecke von Duisburg über 
Essen und Bochum nach Dortmund unwesentlich schneller befahren als 
1996. Die Parallel-Linie über Gelsenkirchen und Wanne-Eickel wurde 
langsamer. Fahrgäste auf mehreren Abschnitten im westfälischen Raum -
Lünen-Gronau, Paderborn-Bielefeld, Münster-Coesfeld und 
Winterberg-Kassel - müssen sich mehr Zeit nehmen. Schneller wurden 
Verbindungen wie Duisburg-Xanten, Lüdenscheid-Dortmund und 
Neuenrade-Unna. Im mittleren Revier fährt die Bahn im Schnitt im 
Tempo von 1996.
  Ursache für längere Fahrzeiten sind oft der Streckenzustand, in den
Jahrzehnte lang nicht investiert wurde, oder Langsamfahrstellen an 
Bahnübergängen. Experten des NWL erwarten nach WAZ-Informationen die 
Aufdeckung weiterer Schwachstellen, die große Investitionen 
erfordern. So bereitet der Zustand der Bahndämme Sorge. Aus einer 
Aufstellung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, der den 
Bahn-Investitionsbedarf auflistet, werden die Regionen Duisburg und 
Dortmund als besondere Engpässe benannt. Strecken am Niederrhein 
seien überlastet, die von Münster nach Hamburg habe eine "zu lange" 
Fahrzeit. Die Landesregierung setzt jetzt auf den Rhein-Ruhr-Express,
der Dortmund mit Köln jede Viertelstunde verbinden soll. Mit zwei 
Milliarden Euro Kosten ist es das größte Infrastrukturprojekt des 
Landes. Start: nach 2015.

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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