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WAZ: Kündigungen bei DAK, AOK & Co. halbiert

Essen (ots)

Die gesetzlich Versicherten in Deutschland wechseln
deutlich seltener ihre Krankenkasse. Das ergab eine Umfrage der 
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) unter den großen 
Versorgerkassen. Um die Hälfte sind Kündigungen bei einigen Kassen 
zurückgegangen. Sie führen das auch auf die Gesundheitsreform zurück,
die ab 2009 einen einheitlichen Beitragssatz für alle Kassen mit sich
bringt. Damit hätte die Reform, die für mehr Wettbewerb sorgen 
sollte, ihr wichtigstes Ziel schon vorab verfehlt, kritisieren 
Gesundheitspolitiker aus FDP und CSU.
 Bei der DAK, Deutschlands zweitgrößter Kasse, hat sich die Zahl der 
Kündigungen bis einschließlich April von 59 200 im Vorjahreszeitraum 
auf 29 400 mehr als halbiert. "50 Prozent weniger Abmeldungen" 
verzeichnete auch die AOK Rheinland-Pfalz, mit einem Beitragssatz von
15,5 Prozent eine der teuersten Kassen in Deutschland. Deutlich 
weniger Wechselbewegungen beobachten auch günstigere Kassen. Kaum 
noch Abgänge verzeichnet etwa die AOK Rheinland/Hamburg: Die 
Kündigungsquote sank im ersten Quartal 2008 auf 0,43 Prozent nach 1,0
Prozent im Vorjahreszeitraum. Die AOK Westfalen-Lippe verzeichnete 13
Prozent weniger Abmeldungen. "Die Leute warten ab, sie wissen nicht, 
was da 2009 kommt", sagt Wilfried Jacobs, Vorstandschef der AOK 
Rheinland/Hamburg.
 Kritiker des Gesundheitsfonds sehen sich durch das Ergebnis der 
Umfrage bestätigt. "Es zeigt, dass das so genannte 
Wettbewerbsstärkungsgesetz das Gegenteil bewirkt: es führt zu einer 
Erlahmung des Wettbewerbs", sagt Daniel Bahr, Gesundheitsexperte der 
FDP im Bundestag. Auch CSU-Gesundheitsexperte Max Straubinger betont:
"Der Wettbewerb sollte eigentlich intensiviert werden. Das kann ich 
nicht erkennen." Dafür gäbe es endlich einen Wettbewerb um das beste 
Angebot statt um den niedrigsten Beitrag, kontern die Kassen.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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