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WAZ: Münteferings Abschied - Leitartikel von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Eine krebskranke Frau daheim, die ihren Mann, der
nicht mehr der Jüngste ist, in diesen schlechten Tagen besonders 
braucht. Zum Beistehen, zum Mut machen, zum Trösten. Es hat schon 
geringere Gründe für einen Rückzug aus der Spitzenpolitik gegeben als
diese, die nun Franz Müntefering angibt.
Warum, so mag Müntefering sich gedacht haben, soll er sich noch 
schinden, mehr denn je zu Lasten seiner Frau? Für seine SPD, die 
neuerdings so eine trügerische Sehnsucht entfaltet nach dem 
Oppositions-Idyll? Für einen Parteivorsitzenden, der nicht nach 
seiner Art ist? Schließlich für eine Kanzlerin, der er, als ihr Vize,
nicht mehr vertrauen wollte? In einer Koalition, die seiner SPD nicht
nutzt?
Und die Folgen? Die Koalition wird in sich wackliger, weil in 
Müntefering eine wichtige Integrationsfigur fehlt. Für die SPD wird 
die Parteilinke wichtiger als die Regierungslinke; ein Technokrat wie
Scholz wird die SPD noch weniger als Müntefering mit einer Politik 
versöhnen können, die nicht nur fördern, sondern auch fordern will. 
Münteferings Abgang ist politisch problematisch, dafür aber 
menschlich voll o.k..

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Telefon: 0201 / 804-2727
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