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"Vor Gottes Augen ist alles bloß und aufgedeckt" ./. Bischof Huber gedenkt im Bundestag der Reichspogromnacht und dem Mauerfall

Hannover (ots)

In der Christlichen Morgenfeier im Deutschen
Bundestag am heutigen 9. November hat der Vorsitzende des Rates der 
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, an
den Fall der Mauer und die Reichspogromnacht von 1938 erinnert. "Eine
größere Spannung lässt sich nicht denken als die zwischen dem
9. November 1989 und dem 9. November 1938", sagte Huber in der 
Andacht. Das Widersprüchliche dieses Tages könne aber 
zusammengehalten werden, weil vor Gott "alles aufgedeckt" sei. Daher 
könnten wir uns heute "unserer Verantwortung stellen: der 
Verantwortung für die Freiheit in unserer Gesellschaft wie für die 
Würde jedes einzelnen Menschen".
Vor achtzehn Jahren, erinnerte Huber, "wurde nicht nur eine 
Sperranlage geöffnet, da riss der Himmel auf". Unvergesslich sei die 
Freude an diesem und den folgenden Tagen nach der Öffnung der Mauer. 
Der Beitrag der Friedensarbeit und der Friedensgebete in den 
evangelischen Kirchen zur Überwindung der deutschen Teilung sei von 
der am Mittwoch zu Ende gegangenen Synode der EKD noch einmal 
hervorgehoben worden.
In aller Öffentlichkeit habe sich indes auch "der Tag der Gewalt 
gegen jüdische Gotteshäuser, gegen jüdisches Eigentum, gegen jüdische
Menschen" im Jahr 1938 vollzogen. Nur mit Demut und Beschämung könne 
heute daran gedacht werden, dass bei diesem Ausbruch des Judenhasses 
"Nachbarn ihre Augen gerade nicht öffneten, sondern verschlossen 
hielten." Ganz anders der Blick Gottes: "Kein Geschöpf ist vor ihm 
verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen 
Gottes" (Hebräer 4,13) - vor dem Hintergrund dieses Lehrtextes zur 
Losung des Tages betonte Huber, dass Gott sich der Leidenden annehme,
wie er auch unsere Freude höre. "Öffnen wir unsere Augen!", so das 
Fazit des Ratsvorsitzenden: "Folgen wir den Blicken Gottes, so gut 
wir es können".
Bischof Huber hielt seine Andacht im Rahmen der heutigen 
Christlichen Morgenfeier, die vor Beginn der Plenarsitzung des 
Bundestages stattfand. In den Sitzungswochen des Parlaments werden 
jeden Donnerstag und Freitag Christliche Morgenfeiern gehalten. 
Gestaltet werden sie von den beiden kirchlichen Verbindungsbüros in 
Zusammenarbeit mit Abgeordneten und Mitarbeitern des Plenardienstes 
des Deutschen Bundestages.
Berlin, 09. November 2007
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann
Hinweis: Den Wortlaut der Andacht des EKD-Ratsvorsitzenden finden 
Sie im Internet unter 
http://www.ekd.de/predigten/071109_huber_bundestag.html

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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