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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Initiative der Kirchen zum Sonntagsschutz gestartet Auch Internetauftritt macht sonntags Pause

Hannover (ots)

Mit dem Slogan "Gott sei Dank, es ist Sonntag"
hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammen mit der 
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) eine 
Initiative zum Schutz des Sonntags gestartet. "Der Sonntag ist ein 
unentbehrliches Element unserer Sozialkultur. Wer die Wertebasis 
unserer Gesellschaft stärken will, damit Würde und Freiheit ihren 
Entfaltungsraum behalten, muss sorgsam mit den Institutionen der 
Sozialkultur umgehen," begründet der Vorsitzende des Rates der EKD, 
Bischof Wolfgang Huber, die Initiative. Für Christen bewährte sich in
dieser Situation das biblische Gebot, den Feiertag zu heiligen. Unter
Federführung des Kirchenamtes der EKD wurden zusammen mit 
Gliedkirchen der EKD die Materialien der Initiative entwickelt. Das 
erste Plakat in Hannover enthüllten gemeinsam der Ratsvorsitzende mit
dem Vorsitzenden der ACK, Landesbischof Friedrich Weber, der 
Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, 
Rosemarie Wenner und Erzpriester Milan Pejic für die orthodoxen 
Kirchen in Deutschland.
Nachdem mit der Föderalismusreform die Zuständigkeit für Fragen 
der Ladenöffnung auf die Bundesländer übergegangen sei, hätten die 
Bundesländer höchst unterschiedlich gehandelt, erläutert der 
Ratsvorsitzende dazu im Internet (www.sonntagsruhe.de): "Manche 
Bundesländer sind gewillt, die bisher möglichen vier verkaufsoffenen 
Sonntage pro Jahr beizubehalten oder zu reduzieren." Diese 
Bundesländer folgen damit dem Verfassungsgebot, den Sonntag und die 
staatlich anerkannten Feiertage so zu achten, wie es im Grundgesetz 
beschrieben ist: als "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen 
Erhebung". Andere Bundesländer meinten dagegen, die Umsatzchancen des
Handels steigern zu können, indem sie die Zahl der verkaufsoffenen 
Sonntage erweitern und dabei auch die Adventssonntage einbeziehen. 
Der besondere Schutz des Sonntags werde dadurch in sein Gegenteil 
verkehrt, so der Bischof der Evangelischen Kirche 
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Wolfgang Huber sieht darin auch ein Menschenbild, dem die Kirche 
widerspreche: "Ein solches Vorhaben nimmt den Menschen vorrangig als 
Konsumenten wahr. Die Pflicht zum Schutz des Sonntags, die unsere 
Verfassung dem Staat aufgibt, scheint dabei überhaupt nicht im 
Bewusstsein zu sein." Dem halte die Kirche entgegen: "Der Sonntag ist
als Tag des Gottesdienstes, der Muße und der Besinnung zu erhalten. 
Es gehe beim Sonntagsschutz um die Bewahrung einer wichtigen sozialen
Institution, um die kulturelle Qualität des Zusammenlebens, um den 
Raum für die Freiheit der Religion. Eine Aushöhlung des 
Sonntagsschutzes widerspreche nach Ansicht der Kirche klaren 
verfassungsrechtlichen Vorgaben. Darin drücke sich eine religiöse 
Parteinahme des Staates aus, wenn auch in antireligiöser Absicht, so 
der Ratvorsitzende.
Die von der EKD entwickelte Kampagne bietet interessierten 
Kirchengemeinden, Werken, Einrichtungen Material für die 
Öffentlichkeitsarbeit: Plakate für die Schaukästen, Tassen und - als 
besondere Auszeichnung - ein Ladenöffnungsschild mit dem Slogan 
"Gott, sei Dank es ist Sonntag!". Auf dem Schild gibt es keine 
Möglichkeiten, Öffnungszeiten am Sonntag einzutragen. Ergänzt werden 
die Angebote, die über den Vertrieb "WerbeDienst" in Stuttgart zu 
beziehen sind, durch den Internetauftritt www.sonntagsruhe.de. Dort 
werden auch Texte veröffentlicht, die in der Landeskirche Hannovers 
entstanden sind und gesammelt wurden. Verschiedene Menschen geben in 
der Broschüre, die auch als pdf abrufbar ist, Tipps, wie ein Sonntag 
gestaltet werden kann: von der Teilnahme am Gottesdienst bis zum 
Zoobesuch, dem Sonntag im Museum oder auch den Sonntag als 
Wellnesstag. Und wer auf www.sonntagsruhe.de am Sonntag z.B. die 
Kaffeetasse mit dem Aufdruck "Gott sei Dank, es ist Sonntag" 
bestellen will, hat Pech: Sonntags ist auch bei diesem 
Internetauftritt Ruhe - außer einem Text zum Sonntag und der 
Botschaft "Gott sei Dank, es ist Sonntag" gibt es kein Angebot.
Die Kirchen laden gemeinsam alle ein, so Wolfgang Huber, den 
Sonntag mit dem Motto dieser Kampagne zu begrüßen: "Gott sei Dank, es
ist Sonntag!"
Hannover, 12. September 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Hinweis:
Weitere Informationen, Texte, Zitate, Ideen und Angebote auf 
www.sonntagsruhe.de

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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