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Deutsches Institut für Menschenrechte

Deutsches Institut für Menschenrechte empfiehlt Einrichtung von "Migration Points" bei Agenturen für Arbeit

Berlin (ots)

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat heute
eine Studie zur beruflichen Integration von Flüchtlingsfrauen in
Deutschland vorgelegt. "Flüchtlingsschutz als Menschenrechtsschutz
endet nicht mit der Flüchtlingsanerkennung", sagte Heiner Bielefeldt,
Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Die Genfer
Flüchtlingskonvention und die Menschenrechtsverträge garantierten
Flüchtlingen auch Rechte für ihr Leben im Aufnahmeland. Dazu gehörten
wirtschaftliche und soziale Rechte, Rechte auf Integration in den
Arbeitsmarkt und in Bildung und Ausbildung.
Die Studie untersucht die Gewährleistung der sozialen und
wirtschaftlichen Menschenrechte exemplarisch anhand einer Befragung
von Flüchtlingsfrauen aus dem Raum Berlin/Brandenburg. Zentrale
Ergebnisse sind die mangelnde Identifikation und Anerkennung der
Ressourcen von Flüchtlingsfrauen und deren weitgehender faktischer
Ausschluss von Arbeitsmarkt und beruflicher Qualifikation.
"Erwerbstätigkeit bildet eine zentrale Voraussetzung für die
Integration und Teilhabe von Flüchtlingsfrauen in Deutschland", so
die Autorinnen der Studie, Fadia Foda und Monika Kadur. Sie empfehlen
strukturelle Veränderungen in der Arbeitsverwaltung, die Aufhebung
rechtlicher Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt und
Förderprogramme für Flüchtlingsfrauen. "Viele der von uns befragten
Frauen hatten über Jahre keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Und auch
danach wurden ihnen vom Arbeitsamt nur Beschäftigungen angeboten, die
weit unterhalb ihrer Qualifikation liegen", sagte Fadia Foda. Vielen
Flüchtlingsfrauen bleibe es nach wie vor verwehrt, ihre sozialen und
professionellen Fähigkeiten in die deutsche Gesellschaft
einzubringen.
"Wir empfehlen die Einrichtung von 'Migration Points' bei den Job
Centern der Agenturen für Arbeit, die für die Identifikation von
Ressourcen der Migrantinnen und Migranten zuständig sind", sagte
Monika Kadur. So könne das Thema Migration in den Agenturen für
Arbeit verankert werden.
Die Studie basiert auf einem Forschungsprojekt des Deutschen
Instituts für Menschenrechte, das mit Mitteln aus dem Europäischen
Flüchtlingsfonds gefördert wurde.
Fadia Foda/Monika Kadur: Flüchtlingsfrauen - Verborgene 
   Ressourcen.
   Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2005. 52 S. 
   ISBN 3-937714-08-1
Download pdf-Datei:
   http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/sl.php?id=75

Pressekontakt:

Bettina Hildebrand
Telefon (030) 259 359 - 14 Mobil: 0160 - 966 500 83
email: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de

Original-Content von: Deutsches Institut für Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell

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