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Mitteldeutsche Zeitung: Debatte um den Bundespräsidenten Staatsrechtler Battis: Köhler ist konsequent

Halle (ots)

Der Staatsrechtler Ulrich Battis hat Bundespräsident
Horst Köhler gegen Kritik in Schutz genommen und dessen Kritiker 
seinerseits scharf attackiert. "Das Prüfungsrecht habe alle 
Bundespräsidenten ausgeübt, Heinrich Lübke mehr, Johannes Rau 
weniger", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen 
Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Im Zweifel wird der Bundespräsident den 
Gang zum Bundesverfassungsgericht empfehlen. Als Rau dieses im Fall 
des Zuwanderungsgesetzes gemacht hat, war dies allerdings kein 
Ruhmesblatt. Er hat die Politiker beschimpft, das Gesetz aber 
unterschrieben. Köhler ist konsequenter als Rau." Battis erklärte 
weiter: "SPD-Parlamentsgeschäftsführer Olaf Scholz hat gesagt, der 
Bundespräsident dürfe nur Gesetze stoppen, die die 
Verfassungswidrigkeit auf der Stirn tragen. Dazu kann ich nur sagen: 
Wie kann Herr Scholz sich vorstellen, dass Bundestag und Bundesrat 
gemeinsam ein Gesetz erlassen, das die Verfassungswidrigkeit auf der 
Stirn trägt? Das wird es wohl kaum geben. Im Klartext bedeutet das, 
was Herr Scholz verlangt: Der Bundespräsident hat die Schnauze zu 
halten. Und das ist dummes Zeug."
Wenn Scholz und der Parlamentarische Geschäftsführer der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, der Ansicht seien, das 
Staatsoberhaupt behindere die Arbeit des Bundesverfassungsgerichts, 
wenn es wie jetzt kurz hintereinander zwei Gesetze nicht 
unterschreibe, "dann sollen Herr Röttgen und Herr Scholz doch bitte 
schön Anklage gegen den Bundespräsidenten beim 
Bundesverfassungsgericht erheben. Das werden die nie tun, weil sie 
verlieren werden. Dann sind sie richtig gelackmeiert." Battis ist 
Professor für Staatsrecht an der Humboldt-Universität Berlin.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025

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