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Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus/MZ-Gespräch Experte sieht rechtsextreme Parallelgesellschaften in allen Bundesländern

Halle (ots)

Der Berliner Rechtsextremismusexperte Bernd Wagner
hält rechtsextreme Parallelgesellschaften für ein Phänomen, dass es 
"in sämtlichen neuen Bundesländern gibt". In manchen sei es stärker 
ausgeprägt, in anderen weniger stark, sagte der Kriminalist und 
Leiter des Zentrums Demokratische Kultur in Berlin der in Halle 
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montag-Ausgabe). Wagner 
stimmte damit ausdrücklich der These von Sachsen-Anhalts 
Innenminister Holger Hövelmann (SPD) zu, wonach sich eine solche 
Parallelgesellschaft in dem Bundesland entwickelt hat. Es sei aber 
nicht so, "dass der Osten komplett braun durchtönt ist", sagte 
Wagner. Man Müsse deshalb unterschiedlich reagieren - mal mehr mit 
Bildung und sozial-psychologischen Instrumenten, mal mehr mit der 
Polizei.
Auch im Westen gibt es nach Ansicht Wagners solche Phänomene; "im 
Süden aber deutlich weniger als im Norden". Wagner zufolge sind 
rechte Parallelgesellschaften "politische oder kulturelle 
Organisationsformen, etwa in Form von Kameradschaften. Diese 
strukturieren Räume, sozial wie ideologisch." Dabei spiele auch Geld 
eine Rolle. Es gebe darüber hinaus Milieus, "die völkisch sind und 
politisch rechtsextreme Elemente enthalten".
In den Parallelgesellschaften finden sich nach Ansicht Wagners 
auch Leute, "die sozial behaust sind, einen Job haben, Autos fahren 
mit zwei Liter-Maschinen aufwärts, im Kirchenchor singen - und dann 
bei passender Gelegenheit Leute verprügeln, Ausländer jagen oder 
Bücher ins Feuer schmeißen". Wenn die Politik nicht reagiert sieht 
Wagner "Schlimmes auf uns zu Kommen. Die Rechten werden nicht die 
Macht übernehmen. Aber sie werden es uns außerordentlich schwer 
machen." Die Dichte der Angriffe werde zunehmen und die Demokratie 
zumindest auf kommunaler Ebene in Frage gestellt.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025

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