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Mitteldeutsche Zeitung: Finanzkrise Schiffskredite bedrohen Nord/LB

Halle (ots)

Die Norddeutsche Landesbank droht 2009 deutlich
stärker in den Sog der internationalen Finanzmarktkrise zu geraten 
als bislang vorhergesagt. Das berichtet die in Halle erscheinende 
Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe). Ursache dafür sind nach 
MZ-Informationen umfangreiche Kreditgeschäfte der Nord/LB im 
Schiffsbau. Die Refinanzierung dieser Kredite könnte ins Stocken 
geraten, weil der Markt für Massengüter-Transporte auf dem Seeweg 
dramatisch eingebrochen ist. So büßte der Baltic Dry Index, das 
wichtigste Barometer für Frachtraten, in diesem Jahr 90 Prozent 
seines Wertes ein.
Aus Vorstandskreisen der Nord-LB, an der Sachsen-Anhalt mit 
8,5_Prozent beteiligt ist, verlautete, dass man "mit gesteigerten 
Ausfällen" rechne, die aber nicht solche katastrophalen Ausmaße wie 
bei anderen Banken annehmen würden. Offiziell äußern wollte man sich 
zu den Schiffsgeschäften nicht.  Die Nord/LB hatte bislang immer 
betont, von der Finanzkrise kaum betroffen zu sein und Verluste auf 
400 Millionen Euro beziffert. Nach Angaben des renommierten 
Duisburger Professors für Makroökonomie, Ansgar Belke, liegt das 
Risiko aufgrund der Schiffsfinanzierung für die Bank allein im ersten
Halbjahr 2008 bei bis zu 8,6 Milliarden Euro. Das seien zwar "nur" 
4,5 Prozent des Gesamtkreditvolumens der Bank. "Es ist aber falsch zu
behaupten, dass die Nord/LB von der Finanzkrise kaum betroffen ist", 
so Belke.
Der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marco 
Tullner, erwartet 2009 ebenfalls größere Probleme für die Bank. Er 
wiederholte seine Warnungen vor der Bürgschaft Sachsen-Anhalts in 
Höhe von 3,5 Milliarden für die Nord/LB. "Die Fraktion stellt sich 
die Frage, ob die Bürgschaft nur zur Sicherung des wirtschaftlichen 
Kerngeschäfts in Sachsen-Anhalt dient oder für Geschäfte auf dem 
allgemeinen Kapitalmarkt."
Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wollen mit insgesamt 20 Milliarden 
Euro für die Nord/LB bürgen, damit diese günstige Kredite an den 
Mittelstand ausreichen kann. Während Makroökonom Belke einen 
Zusammenhang zwischen Bürgschaft und Schiffskrediten sieht, wurde 
dieser vom Kapitalmarkt-Vorstand der Nord/LB, Martin Halblaub, 
bestritten. "Das Risiko für die Länder ist nahezu null."

Pressekontakt:

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Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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