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Lausitzer Rundschau: zu: 20 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl

Cottbus (ots)

Am 26. April ist es 20 Jahre her, dass der
Reaktorunfall von Tschernobyl die Welt erschütterte. Auf einmal waren
es nicht mehr nur wenige Kernkraftgegner, die auf die Risiken 
hinwiesen. Plötzlich fragte sich halb Europa, welche Konsequenzen das
Unglück für das weitere Leben haben würde. Obwohl Tschernobyl 
tausende Kilometer entfernt lag, waren die Auswirkungen und das 
Problem auf einmal ganz nah. Seit diesem Gau hat die Diskussion um 
die Nutzung der Atomkraft nicht mehr nachgelassen. Angesichts extrem 
steigender Öl- und Gaspreise ist die Debatte heute weltweit sogar neu
entbrannt. Während die Atomlobby nicht müde wird, darauf zu 
verweisen, dass die Nutzung der Kernenergie die preiswerteste 
Möglichkeit der Energieversorgung sei, verweisen die Gegner nicht 
ohne Grund unermüdlich auf die damit verbundenen Risiken.  Frankreich
und Finnland bauen Atomkraftwerke der neuen Generation. 
Großbritannien will seinen Nuklearpark wiederbeleben, um unabhängiger
vom Erdgas zu werden. In Deutschland ist seit dem Ende der rot-grünen
Bundesregierung die Debatte um den Ausstieg aus der Atomenergie neu 
entfacht. Auch in Osteuropa, den USA und Kanada ist die Renaissance 
des Atomstroms angebrochen. Asien entwickelt sich sogar zu einem 
neuen Eldorado der Kernenergie. Zu welchem Preis für die Zukunft all 
das geschieht, kann keiner genau sagen.
Auch wenn mit dem Bau neuer Anlagen Tatsachen geschaffen werden, die 
Diskussion darum kann und darf so nicht beendet werden. Noch sind zu 
viele Fragen offen - Fragen, die das Reaktorunglück von Tschernobyl 
und seine Auswirkungen, die bis in die heutige Zeit reichen, 
betreffen. Aber auch zahlreiche technische und gesundheitliche 
Fragen, die es noch zu klären gilt. Noch immer sterben Menschen an 
den Folgen des Unglücks vom April 1986 oder müssen sie 
gesundheitliche Handicaps in Kauf nehmen. Die Technik ist heute zwar 
sehr ausgereift und viele Sicherungssysteme sind eingebaut, ein 
Versagen kann trotzdem niemand ausschließen. Zu keinem Zeitpunkt. 
Zumal nicht in Deutschland, wo die Atomkraftwerke auf einem 
veralteten technischen Stand sind, wie eine Reihe von 
Wissenschaftlern bestätigt. Hinzu kommt, dass die Diskussion um die 
Atomenergie nicht nur eine ökonomische ist. Angesichts der 
gegenwärtigen Auseinandersetzung mit dem Iran und dessen Atompolitik,
sollte sehr genau abgewogen werden, wie weit man in der Entwicklung 
und Nutzung der Kernenergie geht. Eine Rückbesinnung auf die Natur 
sowie eine verstärkte Forschung und Entwicklung in Sachen 
regenerativer Energien ist für die Zukunft dringend notwendig. Nicht 
nur, weil es uns vor neuen Schreckensbildern á la Tschernobyl, 
Hiroshima oder Nagasaki bewahren würde. Sondern auch, weil es für die
Zukunft unseres Planeten und der darauf lebenden Menschen und Tiere 
unabdingbar ist.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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