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Lausitzer Rundschau: Kardinal Joachim Meisner kündigt seinen Rücktritt an
Zäsur für die Kirche

Cottbus (ots)

Wenn ein katholischer Bischof 75Jahre alt wird, muss er dem Papst seinen Rücktritt anbieten. So sieht es das katholische Kirchenrecht vor. Und in der Regel nimmt Rom das Rücktrittsgesuch dann auch an. Nur in seltenen Ausnahmefällen bleiben Bischöfe länger im Amt - zum Beispiel, wenn sie Kardinäle sind. Denn bei einer Papstwahl sind Kardinäle bis zum 80. Lebensjahr noch wahlberechtigt, weswegen auch der 79-jährige Kölner Kardinal Joachim Meisner kürzlich am Konklave teilnahm. Doch mit dem 80. Geburtstag nimmt der Vatikan gewöhnlich auch den Rücktritt von Kardinälen an. Eine Neuigkeit ist Meisners Rücktrittsankündigung also nicht, aber eine Zäsur. Denn kein anderer katholischer Bischof in Deutschland äußerte sich in den letzten Jahren so pointiert und profiliert zum Geschehen in der katholischen Kirche und im Land wie Kardinal Meisner. An seinen konservativen Positionen konnte man so manches Mal verzweifeln, nicht selten waren sie Aufreger, und manchmal traten Menschen deswegen sogar aus der Kirche aus. Immer aber bot Meisner eine Gelegenheit zur Reibung. Und Reibungshitze wie pointierte Positionen sind nötig, will sich Kirche in der säkularen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts bemerkbar machen. Die Stimme Kardinal Meisners wird ab Dezember fehlen, das ist schon heute klar. Die katholische Kirche in Deutschland wird ohne ihn nicht mehr dieselbe sein.

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