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Lausitzer Rundschau: Signalwirkung Zum Gerichtsurteil: Reichensteuer für Kommunen rechtens

Cottbus (ots)

Ist es rechtens, dass der Freistaat Sachsen
reichen Gemeinden ins Stadtsäckel greifen darf, um arme Gemeinden 
besser als bisher zu unterstützen? Der oberste Verfassungsgerichtshof
des Landes hat diese Frage gestern ohne Umschweife bejaht. Aber ist 
diese Umlage auch in der Sache richtig? Auch diese Frage ist mit 
einem deutlichen Ja zu beantworten.
Denn der Reichtum der wohlhabenden Gemeinden - etwa 30 von fast 500 -
basiert oftmals einzig darauf, dass sie das Glück einer großen 
Unternehmensansiedlung hatten und weniger auf kaufmännischem Talent. 
Das beste Beispiel ist die Gemeinde Boxberg, die mit dem großen 
Kohlekraftwerk von Vattenfall einen riesigen Steuerzahler auf ihrem 
Areal begrüßen konnte.
Während die Lausitzer Kommune und so manches andere gut situierte 
Städtchen saniert ist und sie alle öffentlichen Einrichtungen gut in 
Schuss halten können, darben andere Orte, die nur ein kleines Stück 
entfernt liegen. Dort pfeift es in Schulen und Kitas zu den Fenstern 
herein, die Straßen haben Löcher und die öffentlichen Kassen sowieso.
Es ist daher vornehme Pflicht des Landes, hier einen gewissen 
Ausgleich zu schaffen, zumal die Schere zwischen 
Einkommens-Millionären und gebeutelten Rathäusern in Sachsen immer 
weiter auseinander geht. Natürlich muss sich dieser Ausgleich im 
Rahmen halten, die eingeforderte Solidarität darf den reichen Orten 
nicht die Luft abschnüren oder sie gar in die Verschuldung treiben. 
Die Forderung, bis zu 50Prozent der Überschüsse abgeben zu 
müssen, ist tatsächlich die äußerste Schmerzgrenze. Aber 
sozialistische Gleichmacherei kann man der CDU-geführten 
Staatsregierung auch nicht unbedingt vorwerfen.
Mit ihrem Urteil haben Sachsens oberste Verfassungsrichter zugleich 
eine weitreichende Entscheidung getroffen, die über die Landesgrenzen
hinaus durchaus Signalwirkung haben dürfte: Die Erlaubnis, dass ein 
Land von reichen Gemeinden eine Finanzausgleichsumlage erheben darf, 
könnte so in anderen Ländern Schule machen. Kohlekraftwerke und 
andere Großinvestitionen gibt es in Brandenburg ja auch genug.

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