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Lausitzer Rundschau: Spree-Neiße-Landrat wirbt in der Verwaltung um Wähler Grob daneben

Cottbus (ots)

War es nur Dummheit oder ein Stückchen
Realitätsverlust nach so vielen Jahren im Landratssessel? Mit seiner 
unverhohlenen Werbung bei den eigenen Mitarbeitern um Stimmen für die
Landratsstichwahl hat sich Dieter Friese (SPD) kurz vor der Ziellinie
selbst einen Bärendienst erwiesen. Dabei galt er bisher als 
ausgebuffter Politprofi. Da helfen auch die schnelle Korrektur und 
das große Bedauern wenig. Seine Versicherung, nur aus Sorge um die 
vielleicht zu geringe Wahlbeteiligung gehandelt zu haben, könnte sich
sogar noch ins Gegenteil verkehren. Frieses grober 
Formulierungsmissgriff liefert vielleicht sogar noch den Grund für 
eine Wahlanfechtung, sollte der Amtsinhaber nach der 
Stimmenauszählung am Sonntag die Nase vorn haben und die 
Wahlbeteiligung ausreichen.
Mit dem Gedanken, die Verwaltungsmitarbeiter auch mit eigenen 
Parteianhängern gleichzusetzen, steht Friese aber nicht allein da. 
Sachsens christdemokratischer Ministerpräsident Stanislaw Tillich 
dankte allen Landesbediensteten in einem Weihnachtsbrief für ihren 
ganz persönlichen Anteil am erfolgreichen Wahljahr 2009. Die CDU habe
in Sachsen so erfolgreich abgeschnitten, weil in der Verwaltung deren
politische Ideen umgesetzt werden. Richter des Freistaates und andere
Bedienstete wiesen diesen parteipolitischen Dank prompt zurück. Ihr 
Hinweis, dass der Staat nicht mit der herrschenden Partei identisch 
sei, verhallte allerdings ohne ein Zeichen von Einsicht aus der 
Staatskanzlei.
Wie Tillich hat nun auch Friese mit seiner versuchten politischen 
Vereinnahmung der Verwaltung grob daneben gegriffen. Tillich hat es 
schlauerweise erst nach den Wahlen getan.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
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