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Lausitzer Rundschau: Im Kaukasus wurden erneut Menschenrechtler ermordet

Cottbus (ots)

Allmählich scheint sich alle Welt an die
schrankenlose Gewalt zu gewöhnen, der in Russland Menschen ausgesetzt
sind, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Die 
Morde an Regimegegnern, Journalisten, Anwälten und jetzt sogar einem 
Ehepaar, das eine streng humanitäre Hilfsorganisation leitete, werden
von vielen europäischen Politikern achselzuckend zur Kenntnis 
genommen.
Dass die Bluttaten fast alle im Zusammenhang mit der Situation in 
Tschetschenien stehen, scheint zu dem weit verbreiteten Gefühl 
beizutragen, dass die Geschehnisse zwar tragisch, aber ohne weitere 
Bedeutung für die Außenwelt sind. Selbst wenn in Moskau tödliche 
Schüsse fallen, wird dies immer mit dem Blick auf den Kaukasus 
gesehen. Es scheint ganz weit weg und noch lange nicht bezeichnend 
für den EU-Nachbarn Russland. Der bleibt der nicht enden wollenden 
Mordserie zum Trotz ein respektierter Gesprächs- und 
Geschäftspartner. Was in Sowjetzeiten noch undenkbar schien an 
blinder Kumpanei, ist heute weit verbreitetes und respektiertes 
Gemeingut.
Solche Gleichgültigkeit ist schon deswegen tragisch genug, weil in 
Russland Menschen sterben, die für genau die Werte eintreten, die 
unser Gemeinwesen auszeichnen - für Freiheit und Mitmenschlichkeit. 
Sie ist nur schwer erklärlich, wenn man zwar einerseits mit gutem 
Grund die Repression der Mullahs im Iran verurteilt, andererseits 
aber die Bluttaten in der Föderation des Wladimir Putin verschweigt. 
Solche Gleichgültigkeit ist aber vor allem deswegen gefährlich, weil 
sie von dem Irrtum ausgeht, wir seien jetzt und in Zukunft von all 
dem direkt keinesfalls betroffen. Was zunächst der Bürgerkrieg, was 
jetzt die Gewaltherrschaft des tschetschenischen Moskau-Statthalters 
Ransan Kadyrow auslöst, betrifft uns aber auf vielfältige Art und 
Weise.
Denn wo im Kaukasus anstelle des Bemühens um Versöhnung das staatlich
geduldete Mordkommando tritt, ist die Antwort fast zwangsläufig neuer
Zulauf für die Hassprediger des Terrors. Die Todesbotschaften aus 
Russland sind nicht nur eine Schande für das gemeinsame europäische 
Haus. Eine Politik, die auf tödliche Gewalt setzt und damit den 
Rechtsstaat verhöhnt, wird für den ganzen Kontinent zum 
Sicherheitsrisiko.

Pressekontakt:

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Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
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