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ADV Deutsche Verkehrsflughäfen

Sicherheitsregelungen an Flughäfen, die kein Mensch braucht
ADV wendet sich gegen möglichen Schildbürgerstreich der EU

Berlin (ots)

Der Bundesverband der deutschen Flughäfen wendet sich gegen 
   aktuelle Überlegungen der EU-Kommission, die bestehenden 
   Regelungen zu den Sicherheitskontrollen an den Flughäfen weiter zu
   verschärfen.
Bereits heute klagen die Fluggäste über unzumutbar erscheinende 
Beeinträchtigungen des Reisekomforts. Schuld daran sind 
EU-Regelungen, deren Nutzen für die Sicherheit fraglich erscheinen. 
Durch die bereits in Kraft getretene Beschränkung von Flüssigkeiten 
im Handgepäck müssen Fluggäste heute schon an 
Sicherheitskontrollstellen erhebliche Beeinträchtigungen in Kauf 
nehmen. Da Flugreisende nur noch Flüssigkeiten in Einzelbehältnissen 
mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 100 ml mit sich führen 
dürfen, diese wiederum in einem durchsichtigen, wieder 
verschließbaren, maximal 1 Liter fassenden Plastikbeutel verpackt, 
ging die Durchsatzrate an den Fluggastkontrollstellen europaweit um 
bis zu 30% zurück. Eine spürbare Verbesserung der Situation an den 
Kontrollstellen erreichen die Flughäfen nur durch einen erheblichen 
Personalmehraufwand. Die an den Fluggastkontrollstellen einbehaltenen
Flüssigkeiten müssen durch die Flughafenbetreiber entsorgt werden. 
Allein am Flughafen Frankfurt fallen pro Tag etwa 3 t zu entsorgende 
Flüssigkeiten an.
Damit nicht genug: Der nächste EU-Schildbürgerstreich zeichnet 
sich bereits ab. Die EU-Kommission plant die Größe des Handgepäcks 
verbindlich zu regeln. Künftig sollen Reisende nur noch kleine Koffer
mit den maximalen Abmessungen 56 cm x 45 cm x 25 cm mit in das 
Flugzeug nehmen dürfen. Dies hätte zur Folge, dass alle größeren 
Gepäckstücke am Check-in-Schalter aufgegeben werden müssen. 
Umsteigepassagiere, die aus nicht EU-Staaten einreisen, müssten sogar
das Handgepäck abgenommen bekommen. Die Konsequenzen wären lange 
Schlangen an den Check-in-Schaltern, neue Kontrollstellen im Terminal
und Verzögerungen an den Flughäfen mit hohem 
Interkontinental-Umsteigeverkehr. Da vielfach die vorhandenen 
Gepäckförderanlagen für die zusätzlichen Koffer nicht ausreichen, 
wären neben hohen Kostenbelastungen auch Verspätungen die direkte 
Folge.
Auf Druck der Luftverkehrsindustrie hat gestern (01. März) die 
EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten vereinbart, die bereits für den
6. Mai 2007 geplante Einführung einer Begrenzung der Handgepäckgröße 
um mindestens sechs Monate zu verschieben. Mit der Verschiebung des 
Einführungsdatums bei der Handgepäckregelung hat die EU-Kommission 
auf die Bedenken der Luftverkehrsindustrie reagiert und einen 
richtigen Schritt unternommen. Wenngleich Verschoben nicht Aufgehoben
bedeutet.
Hierzu Ralph Beisel, Geschäftsführer der ADV: "Im Sinne eines 
sicheren, aber auch effizienten Luftverkehrs sollten alle Maßnahmen 
unterbleiben, die wenig zielführend sind. Zur Vermeidung einer 
Überregulierung ist es zwingend erforderlich, jede neu einzuführende 
Maßnahme zunächst einer Risikoanalyse zu unterziehen und auch Nutzen 
und Kosten einer solchen Maßnahme zu berücksichtigen. Der deutsche 
Flughafenverband (ADV) fordert die EU-Kommission und die 
Mitgliedstaaten auf, das Vorhaben einer verschärften 
Größenbeschränkung für Handgepäck ganz fallen zu lassen und auch die 
Regelungen zur Beschränkung bei den Flüssigkeiten kritisch zu 
überprüfen!"

Pressekontakt:

Dr. Michael Schneider
Politik und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 310118-23

60 Jahre ADV - Bundesverband Deutscher Flughäfen
Die ADV - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen wurde 1947
in Stuttgart gegründet und ist damit der älteste Verband der zivilen
Luftfahrt in Deutschland. Ordentliche Mitglieder der ADV sind 19
internationale Flughäfen und 38 Regionalflughäfen.

Ihr gehören als außerordentliche Mitglieder alle Bundesländer,
verschiedene Städte, der Deutsche Städtetag, IHK und andere
Institutionen sowie korrespondierend die österreichischen und
schweizerischen Airports an.

Als Bundesverband der deutschen Flughäfen setzt sich die ADV für
einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort
Deutschland ein. Sie fordert Rahmenbedingungen, die den
bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale Nutzung der
vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Intermodalität
unterstützen und die Umweltverträglichkeit des Luftverkehrs fördern.

Original-Content von: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen, übermittelt durch news aktuell

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