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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD: Koalitionskompromiss zur Gesundheitsreform missachtet die Interessen der Patienten und Versicherten

Berlin (ots)

SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Der jüngste Koalitionskompromiss zur Gesundheitsreform geht erneut
voll zu Lasten der Patienten und Versicherten. Die Große Koalition 
kommt allen Interessen-gruppen entgegen, den Ärzten, den Apothekern, 
den Kliniken und den Privaten Krankenkassen - aber die Interessen der
Patienten und gesetzlich Krankenver-sicherten fallen unter den Tisch.
Das ist eine unglaubliche Missachtung der Interessen von Patienten 
und Versicherten. Ihre Gesundheitsversorgung wird teurer und 
schlechter.
Die Große Koalition will die ambulante Versorgung schwer 
Erkrankter im Krankenhaus wieder einschränken. Diese Öffnung der 
Kliniken, die mit  der Gesundheitsreform 2004 beschlossen wurde, soll
bis auf wenige Ausnahmen wieder rückgängig gemacht werden. 
Hintergrund ist offensichtlich, dass ambulante Fachärzte 
Umsatzeinbußen befürchten. Das Nachsehen haben die schwer erkrankten 
Patienten. Ihnen bleibt in den meisten Fällen die ambulante 
Versorgung im Krankenhaus verwehrt. Für die Solidargemeinschaft der 
gesetzlich Versicherten entstehen letztlich höhere Kosten, weil eine 
kosteneffiziente Behandlungsmöglichkeit gestrichen wird.
Der Privaten Krankenversicherung hat die Große Koalition ein 
weiteres Zugeständnis gemacht: Der Wechsel von Bestandskunden in den 
Basistarif wird zeitlich befristet. Die einzige Verbesserung für 
Versicherte entpuppt sich hingegen als Placebo. Bei Härtefällen soll 
künftig die Arbeitsagentur den Zusatzbeitrag für Arbeitslosengeld 
II-Bezieher bezahlen. Das Arbeitslosengeld II sichert nicht einmal 
das Existenzminimum. Bei über fünf Millionen Empfängern von 
Arbeitslosengeld II ist allerdings völlig offen, wer als Härtefall 
anerkannt wird.
Nicht hinnehmbar ist, dass die Apotheken ihre Umsatzdaten 
weiterhin an die Pharmaindustrie verkaufen dürfen. Damit erhält die 
Pharmaindustrie weiterhin Daten, mit denen sie ihr Marketing 
gegenüber Ärzten gezielt ausrichten kann. Dieser Praxis muss im Sinne
einer unbeeinflussten und objektiven Verordnungspraxis von Ärzten ein
Ende bereitet werden. Der Profit der Pharmaindustrie darf nicht über 
die Interessen der Patienten gestellt werden.
Im Interesse der Patienten und Versicherten fordern wir die 
Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf: Dieser 
Koalitionskompromiss kann noch nicht das letzte Wort sein. Besser 
keine Reform als diese.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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