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Christopher Lee: "Errol Flynn hätte mir fast den Finger abgesäbelt"// 'In 80 Tagen um die Welt', Teil 1 - 3 am 24. Dez., ab 20.15 Uhr

Christopher Lee: "Errol Flynn hätte mir fast den Finger abgesäbelt"// 
'In 80 Tagen um die Welt', Teil 1 - 3 am 24. Dez., ab 20.15 Uhr
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München (ots)

Der britische Schauspieler (86), kürzlich zu Gast bei der 
Veranstaltungsreihe BURDA LIVE in Offenburg, spricht im exklusiven 
Tele 5-Interview über abenteuerliche Drehs, schwarze Magie und das 
Geheimnis seiner langlebigen Ehe.
Tele 5: Sie haben über 250 Rollen gespielt, standen in diesem Jahr
wieder für mehrere Kinoprojekte vor der Kamera. Woher nehmen Sie all 
die Energie?
Oh, so fit fühle ich mich gerade nicht, denn ich habe seit zwei 
Tagen nicht geschlafen. Ich stecke dagegen voller Energie, wenn ich 
arbeite. Das hält mich in Bewegung.
Und wann entspannen Sie?
Wenn ich nicht arbeite. Das kann ich momentan nur schlecht, weil 
ich jetzt im Winter kein Golf spielen kann. Also entspanne ich 
manchmal beim Fernsehen, meistens schaue ich dann meine alten Filme 
an, höre viel Musik und verbringe eine gute Zeit mit Lesen.
Das Guinness-Buch der Rekorde führt Sie als den Schauspieler mit 
den meisten Schwertkämpfen an. Gibt es einen Kampf, an den Sie sich 
heute noch besonders erinnern?
Den erinnerungswürdigsten Schwertkampf führte ich mit Errol Flynn,
für einen Film namens 'The Dark Avenger'. Die ganzen Proben kämpfte 
ich mit seinem Double, einem Olympia-Athleten, eine erstaunlich lange
Zeit von vier Minuten. Ich hatte ein riesiges Zweihänder-Schwert, mit
dem musste ich erst die Treppen rauf, dann wieder runter, dann zum 
Kamin und auf die Tische. Und nach dem Mittagessen - und das war das 
Problem, das es nach dem Lunch war - kam Errol Flynn herein und hat 
es nicht ganz so hinbekommen. Das Ergebnis war (er zeigt auf seinen 
abgespreizten kleinen Finger) das er mir fast den Finger abschlug. 
Gott sei dank, hat Flynn erst den Tisch erwischt und dann den Finger,
sonst hätte ich diesen heute nicht mehr.
War er betrunken?
Oh ja, aber ich mochte ihn trotzdem.
Von 'Dracula' bis 'Herr der Ringe' - Sie haben oft Zauberer und 
Fürsten der Finsternis gespielt. Glauben Sie an schwarze Magie und 
übernatürliche Kräfte?
Es gibt verschiedene Arten von Magie, selbst von Schauspielern auf
der Leinwand oder im Theater kann eine Magie ausgehen, denn sie 
arbeiten mit Tricks. Ich habe viele tolle Zauberer in dem Beruf 
kennen gelernt, unsere Kultur ist voll von ihnen. Dann gibt es die 
reine, gute Magie, die Religionen wie das Christentum und auch der 
Islam verbreiten. Aber es gibt auch schwarze Magie, die Satanisten 
praktizieren. Es gibt keinen Zweifel daran, dass schwarze Magie noch 
heute existiert, sie ist schrecklich. Aber ich will darauf nicht 
näher darauf eingehen, sie ist ein weites Feld.
Ich glaube auch, dass es übernatürliche Kräfte und Mächte gibt, die 
wir nicht erklären können. Dinge, die Menschen erlebt haben und nicht
begreifen können. Oder wie erklären Sie es sich, wenn Leute in einem 
Haus sind und Stimme hören oder Dinge sehen? Oder das berühmte 
Londoner Theater, in dem Schauspieler ein modernes Stück proben und 
als sie nach oben zum Balkon schauen, dort ein Mann in Kleidung aus 
dem 18. Jahrhundert steht? Solche Dinge passieren ziemlich oft.
Und welches Geheimnis steckt hinter Ihrer nunmehr 47-jährigen Ehe?
Solche langlebigen Beziehungen sind eine Seltenheit in dem Geschäft.
Nun, das ist einfach: Geduld und Freundschaft sind das ganze 
Geheimnis. Ich habe mit Gitte die richtige Frau für mein Leben 
gefunden, wunderschön und sehr intelligent. Das Leben eines 
Schauspielers ist bis zum heutigen Tag ein sehr unsicheres, unstetes.
Nicht viele haben das Glück wie ich, mit 86 Jahren noch gute Rollen 
zu bekommen. Ich kann diesen Beruf niemandem empfehlen. Und mit 
jemanden verheiratet zu sein, der dieses Leben führt - nicht nur mit 
ihm zusammen lebt, denn dann kann man einfach abhauen - ist sehr 
schwierig. Aber meine Frau ist sehr geduldig, passt wunderbar auf 
mich auf und ist ein Finanzgenie. Ich dagegen verstehe gar nichts von
Geld und Steuern, sie macht das alles für mich. Ihr Wissen darüber 
ist ernorm.
Sie sind ein Cousin vom James-Bond-Autor Ian Fleming. Hat er Sie 
je für die Hauptrolle in den Verfilmungen vorgesehen?
Ich spielte mit Ian Fleming häufig Golf zusammen. Eines Tages 
sprach er mich an, dass er ein Buch geschrieben hätte, das 'Dr. No' 
hieß und auch verfilmt würde. Er sagte, dass er mich gerne für die 
Rolle des Bösewichts Dr. No hätte: Ein Chinese mit deutschen Wurzeln,
ungeheuer groß, mit Stahlhaken an den Händen und Kontaktlinsen, die 
ihm, wenn er sie antippte, Dinge flüstern konnten. Ich war begeistert
und Fleming schlug mich den Produzenten vor. Leider zu spät, denn die
Rolle war schon besetzt.
War es etwas besonderes, als Sie später den Schurken im Bond-Film 
'Der Mann mit dem goldenen Colt' spielten?
Das war es auf jeden Fall, denn in einem Bond-Film mitzuspielen, 
heißt ja, dass es ein Erfolg wird und ihn sich fast jeder anschaut. 
Außerdem kannten Roger Moore und ich uns schon seit 16 Jahren. Ein 
wunderbarer Mensch mit einem tollen Sinn für Humor. Sie sollten seine
Autobiografie lesen, er schreibt über keinen Menschen etwas Böses - 
außer über eine bestimmte Frau, aber das hat seine Gründe.
Was halten Sie von Daniel Craig als neuen Bond?
Ob er der perfekte Bond im Sinne Ian Flemings ist, kann ich nicht 
beantworten, sowie ich nicht glaube, dass es je den perfekten Bond 
gab. Alle Darsteller waren in verschiedenster Weise gut für die 
Rolle. Connery ist der bekannteste und hat seine physische Präsenz in
die Figur eingebracht, Moore den Humor und Craig ist ein sehr guter 
Schauspieler. Ich habe "Infamous" mit ihm gesehen. Craig spielt dort 
einen der beiden Killer. Mit dunklen Haaren und hervorragendem 
amerikanischem Akzent ist er kaum wiederzuerkennen. In meinen Augen 
war das sein bester Film.
Gibt es noch so etwas wie eine Traumrolle für Sie?
Es ist sehr schwierig für mich Rollen zu finden, die ich noch 
nicht gemacht habe. Allerdings wurde ich in Spanien gefragt, ob ich 
nicht Lust hätte, 'Don Quixote zu spielen. Darauf hätte ich große 
Lust. Danach gäbe es nichts mehr, was ich unbedingt machen müsste. 
Aber ich könnte niemals in den Ruhestand gehen, denn was soll ich 
sonst machen, im Stuhl herumsitzen und aus dem Fenster schauen?
Interview: Steffen Wulf, Tele 5
Textrechte: ©Presse Tele 5, Verwertung (auch auszugsweise) 
honorarfrei nur bei aktuellem Programmhinweis auf Tele 5 und bei 
Nennung der Quelle.
Der mit Pierce Brosnan, Peter Ustinov und Christopher Lee 
starbesetzte Dreiteiler 'In 80 Tagen um die Welt' läuft am 24. 
Dezember 2008, ab 20.15 Uhr, auf Tele 5:
Wir lieben Kino.
Tele 5. Der Spielfilmsender

Pressekontakt:

Silke Schuffenhauer, Steffen Wulf
Tel. 089-649568-172/-174,
Fax. -119, E-Mail: presse@tele5.de

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