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Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

2. Forum Föderalismus von INSM und WirtschaftWoche in Berlin
Oettinger fordert Schuldenverbot für Länder
Saarland dynamischstes Bundesland 2006

Berlin (ots)

Ein "eigenes Heberecht der Bundesländer für die
Einkommen- und Lohnsteuer" hat der baden-württembergische 
Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) beim heutigen Forum 
Föderalismus von Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und 
WirtschaftsWoche in Berlin gefordert. Mehreinnahmen, die Bundesländer
auf diese Weise erzielen, dürften allerdings nicht durch den 
Länderfinanzausgleich in seiner bisherigen Form egalisiert werden. 
Oettinger verwies auf das in den Vereinigten Staaten geltende Prinzip
der "Nationwide" und "Local Taxes". Darüber könnten Regionen 
erfolgreich in einen finanzpolitischen Wettbewerb treten. Oettingers 
saarländischer Amtskollege Peter Müller (CDU) beurteilt dies 
allerdings skeptisch und kündigte an, dass darüber noch "zwingend" in
den Verhandlungsrunden der Föderalismus-Kommission gesprochen werden 
müsse.
Diese Kommission tritt in wenigen Wochen in Berlin zusammen, um 
über das Herzstück der Reform zu beraten - die Neuordnung der 
föderalen Finanzverfassung. Beide Ministerpräsidenten betonten vor 
rund 300 Zuschauern, dass sie grundsätzlich nicht am horizontalen 
Länderfinanzausgleich rütteln wollen. Künftige Gegensätze in den 
Verhandlungen der Kommission zeigten sich bei diesem Forum 
Föderalismus allerdings bereits.
Der baden-württembergische Ministerpräsident forderte ein 
generelles Neuverschuldungsverbot und konstatierte, dass "nicht alle 
Länder beim Sparen gleich konsequent" seien. Er verwies auf die 
Anstrengungen seines Bundeslandes bei der Haushaltskonsolidierung. 
Gleichzeitig forderte er angesichts der guten konjunkturellen 
Situation einen gemeinsamen Kraftakt. "Wir haben die einmalige 
Chance, die Finanzprobleme in den Griff zu bekommen", sagte 
Oettinger. Strafen für Verstöße gegen das 
Maastricht-Schulden-Kriterium sollen laut Oettinger die 
Schuldensünder unter den Bundesländern selbst tragen. Oettinger 
forderte, dass die Neuverschuldung jährlich um 0,5 Prozent sinken 
müsse.
Der saarländische Regierungschef betonte hingegen die strukturell 
bedingte, extreme Haushaltsnotlage seines Bundeslandes. Diese sei aus
eigener Kraft nicht zu beheben. Ein verbindliches Schuldenverbot sei 
deshalb nur dann sinnvoll, "wenn dies auch für jedes Land umsetzbar 
sei", sagte Müller. Ebenso einschränkend formulierte der 
saarländische Ministerpräsident seine Einstellung zum Wettbewerb 
zwischen den Ländern: "Ich bin dafür, allerdings nur, wenn jeder 
gleiche Startbedingungen hat." Für die kleineren und schwächeren 
Bundesländer sei besonders der finanzpolitische Wettbewerb, 
beispielsweise über unterschiedliche Steuersätze, problematisch.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde Peter Müller als 
"Ministerpräsident des Jahres 2006" geehrt. Sein Land hatte im 
jüngsten Bundesländer-Ranking von INSM und WirtschaftsWoche die beste
Wirtschaftsdynamik gezeigt. In seiner Laudatio würdigte der ehemalige
Bundesbankpräsident und Kuratoriumsvorsitzende der INSM, Professor 
Hans Tietmeyer, die Leistungen der saarländischen Landesregierung. 
"Das Saarland hat wieder einmal bewiesen, wohin kluge 
Wirtschaftspolitik führen kann," sagte Tietmeyer.

Pressekontakt:

Dieter Rath, Tel. 02214981 400, E-Mail: rath@insm.de
Klaus Methfessel, Tel. (0211) 887 2133; E-Mail:
Klaus.Methfessel@wiwo.de

Original-Content von: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), übermittelt durch news aktuell

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