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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Auch über 50 besseres Wohnen gefragt
empirica-Studie zeigt: Jährlich wollen 800.000 Menschen über 50 umziehen - 900.000 planen Modernisierungen

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Berlin (ots)

Nicht nur Berufsanfänger und junge Familien bestimmen die 
Nachfrage auf den deutschen Wohnungsmärkten. Auch nach dem 50. 
Lebensjahr werden überraschend viele Menschen aktiv, um ihre 
Wohnsituation zu verändern. Das macht eine neue Studie des 
Forschungsinstituts empirica deutlich, das im Auftrag der 
Landesbausparkassen (LBS) 3.000 Personen dieser Altersklasse befragt 
hat. "Wenn pro Jahr 800.000 Menschen über 50 umziehen wollen und 
900.000 planen, ihre vorhandene Wohnung bzw. ihr Haus erheblich zu 
modernisieren, so zeigt das die ungeheure Dynamik, die in diesem 
großen Marktsegment steckt", so LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm.
Bereits heute sind rund 38 Prozent der Bevölkerung in Deutschland 
über 50 Jahre alt. Und unbestreitbar ist bei aller Unsicherheit über 
die künftige Bevölkerungsentwicklung zumindest eines: Der Anteil 
dieser Altersgruppe wird spürbar ansteigen. Noch klarer wird deren 
Bedeutung für den Wohnungsmarkt, wenn man nicht auf die 
Einzelpersonen, sondern auf den privaten Haushalt abstellt. Denn die 
über 50-Jährigen machen bereits mehr als die Hälfte aller Haushalte 
aus, davon über 50 Prozent in eigenen vier Wänden - und auch hier 
gilt: Tendenz steigend! "Das ist Grund genug, endlich einmal 
repräsentative Zahlen über die Wohnwünsche dieser entscheidenden 
Nachfragergruppe auf den Tisch zu legen", erklärt Hamm.
Wie die Befragung und ergänzende Analysen ergeben haben, lassen 
sich die Bedürfnisse dieser großen Bevölkerungsgruppe noch einmal 
nach dem Alter differenzieren. So spricht empirica von "alten Jungen"
(50 bis 60 Jahre) und "jungen Alten" (60 bis 70 Jahre), die praktisch
ausschließlich Wohnangebote ohne professionelle Hilfeleistungen 
suchen. Sie sind für Geschosswohnungen in überschaubaren Wohngebäuden
mit Aufzug ansprechbar. Eine wichtige "Botschaft" für die Anbieter 
ist nach Angaben der LBS folgendes: Einpersonenhaushalte suchen 
Wohnungen mit mindestens zwei Zimmern, Zweipersonenhaushalte 
mindestens drei bis vier Zimmer. Wichtig sind außerdem 
Schwellenfreiheit und private Freiflächen (möglichst Balkone).
Demgegenüber sucht die Gruppe der "mittelalten Alten" (70 bis 80 
Jahre) eher professionelle Wohnangebote in Kombination mit 
Hilfeleistungen, allerdings keine Rundumversorgung. Hier sind 
möglichst ständige Ansprechpartner gefragt und die Sicherheit, bei 
Bedarf auch in der Wohnung gepflegt werden zu können. Wichtig sind 
konzeptionelle Lösungen, die die nötige Privatheit in der Wohnung 
gewährleisten. Die "alten Alten" (über 80 Jahren) ziehen nach der 
empirica-Analyse vorwiegend im Fall der Hilfs- bzw. 
Pflegebedürftigkeit um und suchen dementsprechend eher 
institutionelle Einrichtungen der Altenhilfe.
Die altersbedingten Unterschiede in den Wohnbedürfnissen, die nach
Auffassung der LBS nicht unterschätzt werden dürfen, kommen auch bei 
den ermittelten Umzugspotenzialen zum Ausdruck. So wollen rund 23 
Prozent der Befragten im Alter zwischen 50 und 60 noch einmal 
umziehen, immerhin 15 Prozent im Alter zwischen 60 und 70, dagegen 
lediglich 9 Prozent in der Alterskategorie der 70- bis 80-Jährigen. 
Dann haben überdurchschnittlich viele "ihre" Wohnlösung fürs Alters 
gefunden. Im Segment der über 80-Jährigen steigt das Potenzial wieder
leicht auf 11 Prozent an, teils ausgelöst durch den Bedarf an 
zusätzlicher Hilfe.
Die Gründe für den Umzug nach dem 50. Geburtstag sind breit 
gefächert. So geben 30 Prozent der Befragten allgemein "die Erfüllung
von Wohnwünschen" an, 26 Prozent sind mit ihrem bisherigen Wohnumfeld
unzufrieden, und 22 bzw. 16 Prozent wollen näher bei ihren Kindern 
bzw. bei Freunden und Gleichgesinnten wohnen. Noch wichtiger ist 
allerdings der bewusste Blick auf veränderte Wohnbedürfnisse im 
Alter. So geben 37 Prozent der Befragten den Wunsch nach einem 
altengerechten Standort an, 34 Prozent wollen altersgerecht wohnen, 
z. B. mit einer entsprechenden Badezimmerausstattung, oder bei Hilfs-
bzw. Pflegebedürftigkeit auch Dienstleistungen in der Nähe haben. 29 
Prozent möchten gerne in eine kleinere Wohnung oder ein kleineres 
Haus ziehen.
Zugleich ergibt das Befragungsergebnis als Motiv für die Suche 
nach einem anderen Wohnobjekt eindeutig, dass die meisten Menschen in
dieser Altersgruppe eben doch Wert auf große Selbstständigkeit legen.
Nur 8 Prozent der umzugswilligen Älteren ziehen in Betracht, mit 
Freunden bzw. Gleichgesinnten in einer Wohngemeinschaft, das heißt 
ohne eigenständige Wohnung, zu leben.
Etwas anders sieht das Bild bei den "Bestandsoptimierungen" aus. 
Hier wurde nach größeren Modernisierungsmaßnahmen (über 10.000 Euro) 
gefragt. In zwei Drittel dieser Fälle werden Investitionen durch die 
Notwendigkeit von Reparaturen und Instandsetzungen ausgelöst. Nur in 
einem Drittel der Fälle ist dagegen ausschlaggebend, durch die 
Moderni¬sierung eine altersgerechte Wohnumgebung schaffen zu können.
Auffällig ist für die LBS-Experten auf der anderen Seite die nicht
unbeträchtliche Zufriedenheit mit dem vorhandenen Wohnstatus. Dies 
wird auch bestätigt durch die Motive derer, die nach dem 50. 
Lebensjahr ihre Wohnsituation nicht mehr verbessern wollen. Für rund 
zwei Drittel derjenigen, die ihre Wohnung nicht mehr modernisieren 
wollen, ist schlicht ausschlaggebend, dass sie nicht nötig ist. 
Knappe finanzielle Mittel (30 Prozent) oder die Scheu vor den damit 
verbundenen Mühen (14 Prozent) haben dagegen eine geringere 
Bedeutung. Auch diejenigen, die keinen Umzug ins Auge gefasst ha¬ben,
halten ihn in 70 Prozent der Fälle für "nicht nötig"; fast 60 Prozent
empfinden die vorhandene Wohnsituation ausdrücklich als gut. Nur für 
gut 10 Prozent der "Passiven" spielen knappe finanzielle Mittel oder 
die mit einem Umzug verbundenen Belastungen und Mühen mit eine Rolle.
Nach der Analyse von empirica wohnen auch von den über 65-Jährigen
rund 95 Prozent in privaten Haushalten, wobei rund 2 Prozent von 
ihnen hierbei im Rahmen von Service-Wohnen oder betreutem Wohnen auch
Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Rund 5 Prozent der 
älteren Menschen leben dagegen in institutionellen Einrichtungen der 
Altenhilfe (überwiegend in stationären Altenpflegeheimen). Die 
Forscher beobachten jedoch, dass die Wohnungsanbieter den veränderten
Wohnbedürfnissen der älteren Menschen allmählich stärker Rechnung 
tragen.
Dies ist aber eine Aufgabe, bei der es nach Auffassung der LBS 
fahrlässig wäre, auf veralteten Analysen oder gar emotional 
begründeten Einschätzungen und Bewertungen aufzubauen. Im Mittelpunkt
müssen abgesicherte Fakten und klare Analysen dessen stehen, was die 
Menschen heute und morgen wirklich wollen. "Wir hoffen deshalb, dass 
die vorliegende Untersuchung eine gute Orientierung über Wohnwünsche 
und Veränderungspotenziale gibt", so Hamm abschließend.
Die Studie "Die Generationen über 50. Wohnsituation, Potenziale 
und Perspektiven" liegt soeben als "LBS-Broschüre" vor. Bestellungen 
sind unter Angabe des Stichworts "Generation 50plus" per Fax (0331-56
89 24) oder E-Mail (lbs@bud-potsdam.de) möglich. Die Studie steht 
ebenso als Download unter www.lbs.de/publikationen zur Verfügung.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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