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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Städtische Wohnungsbestände werden von Neueigentümern bevorzugt
Realisierung von Eigentumswünschen vor allem in hoch verdichteten Räumen - Gebrauchterwerb in den letzten Jahren bereits auf dem Vormarsch

Städtische Wohnungsbestände werden von Neueigentümern bevorzugt / Realisierung von Eigentumswünschen vor allem in hoch verdichteten Räumen - Gebrauchterwerb in den letzten Jahren bereits auf dem Vormarsch
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Berlin (ots)

- Zersiedelungs-Vorwurf durch Fakten widerlegt
Wohneigentum gleich Neubau auf der grünen Wiese? Die aktuelle
Datenlage zeigt, dass dieses Vorurteil so falsch ist wie nie zuvor.
Denn: mehr als die Hälfte der neuen Eigentümer (52 Prozent) haben von
2001 bis 2003 in Westdeutschland gebrauchte Einfamilienhäuser oder
Eigentumswohnungen erworben. Bestandskäufe haben damit erstmals den
Neubau überflügelt. Der Anteil der Neubauten fiel nämlich
gleichzeitig auf 48 Prozent zurück (nach 57 Prozent von 1998 bis
2000). Mittlerweile werden zwei von drei Wohneigentümern zudem in den
hoch verdichteten Räumen fündig, darunter überwiegend sogar in den
Ballungskernen (vgl. Grafik). Dies sind wichtige Ergebnisse der
aktuellen Wohneigentumsstudie von TNS Infratest im Auftrag des
Bundesbauministeriums und verschiedener
Finanzdienstleistungsinstitute.
Vor allem der Trend in der räumlichen Verteilung ist nach Auskunft
von LBS Research eindeutig: Entfielen Mitte der 90er Jahre in
Westdeutschland noch genauso viele Wohneigentums-Erwerbe auf
hochverdichtete Räume einerseits sowie ländliche Regionen und
Regionen mit Verdichtungsansätzen andererseits, verlagerte sich die
Nachfrage bereits Ende der 90er Jahre klar in die Ballungsräume: Von
1998 bis 2000 fanden dort bereits 61 Prozent der Käufe statt, in den
letzten drei Jahren sogar 64 Prozent. Das zeigt, so LBS Research,
dass Wohneigentum dort erworben wird, wo entsprechender Bedarf in der
Bevölkerung spürbar ist. Die These der Zersiedelung durch
Wohneigentumsbildung wird damit erneut eindrucksvoll widerlegt.
Besonders bemerkenswert ist nach Auffassung der
LBS-Immobilienexperten auch der Wandel in den Präferenzen der
Wohneigentümer, was die Frage "Neubau oder Bestand" angeht. Obwohl
bis Ende 2003 die Eigenheimzulage für Neubauobjekte noch höher war,
hat die gebrauchte Immobilie die Führungsrolle bei der
Wohneigentumsbildung übernommen. "Dieser Trend wird sich jetzt noch
verstärken, denn der Abbau der Neubauförderung sowie der Rückgang in
der Neubautätigkeit lenken die Nachfrage zwangsläufig noch stärker
auf Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Bestand",
prognostiziert LBS Research. Mittlerweile müsse man sich bereits
wieder Sorgen um steigende Kaufpreise (und natürlich auch Mieten)
machen, wenn in den Zentren der Wohnungsnachfrage nicht genügend
Neubauobjekte auf den Markt kämen.
Der in den Zahlen für Westdeutschland zum Ausdruck kommende Trend
wird nach den Infratest-Zahlen zunehmend auch in den neuen Ländern
erkennbar - wenn auch von einer anderen Ausgangssituation aus. Hier
entfällt aufgrund des Nachholbedarfs bei Einfamilienhäusern in
attraktiven Lagen immer noch mehr als die Hälfte der
Eigentumsnachfrage auf Neubauten (56 Prozent), aber der Anteil ist
seit dem Zeitraum von 1998 bis 2000 (damals lag der Neubauanteil bei
fast 70 Prozent) bereits deutlich gefallen. Auch bei der räumlichen
Verteilung im insgesamt dünner besiedelten Ostdeutschland spielen die
verdichteten Regionen mit 39 Prozent zwar noch nicht die
Führungsrolle, aber auch hier ist der Trend nach zuvor 35 Prozent
aufwärts gerichtet.
Das Fazit von LBS Research lautet daher: Die manchmal verbreitete
These, die staatliche Förderung würde die Wohneigentumsnachfrage aus
den Städten aufs flache Land verlagern, lässt sich nach diesen Daten
weniger denn je halten. Man braucht sich in der Politik keine Sorgen
darum zu machen, dass Wohneigentum nicht dort entstünde, wo die Leute
dies wünschen. Vielmehr richtet sich auch hier die Nachfrage immer
stärker auf die verdichteten Regionen; wo irgend möglich, auch auf
Bestandsobjekte. Ein weiteres Infratest-Ergebnis bestätigt, dass die
Eigenheimzulage tatsächlich dort hilft, wo der politische Bedarf
vorhanden ist: Seit der Absenkung der Einkommensgrenzen im Jahre 2000
ist das Durchschnittseinkommen der Neu-Eigentümer deutlich gesunken,
nämlich um 13 Prozent auf 2.870 Euro pro Monat in den alten Ländern
(neue Länder: 2.590 Euro). "Das zeigt, dass die Eigenheimzulage
gezielt den Schwellenhaushalten familiengerechtes Wohnen und
erfolgreiche Alterssicherung ermöglicht", so LBS Research
abschließend.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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